Entfesselte Kommunikation. Gender zwischen Vielfalt und Diskriminierung

medien impuls – eine Veranstaltungsreihe von FSF und FSM – am 16. Mai 2017 in Berlin

Mit dem Internet ist oft der Glaube an eine Demokratisierung der Kommunikation und das Ermöglichen eines Austauschs zwischen freien und gleichen Menschen verbunden. Diesem Wunsch steht die Erkenntnis gegenüber, dass sich vorhandene soziale Ungleichheiten und in der Gesellschaft vorherrschende Vorurteile auch im digitalen Raum wiederfinden. Auf der einen Seite ist das Netz ein freier Ort der Kommunikation. Auf der anderen Seite ist es nirgendwo leichter, seine Wut abzuladen und sich mit Gleichgesinnten gegenseitig anzustacheln.

Menschen werden immer noch aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Klasse oder Behinderung diskriminiert. Vermeintlich überwundene Rollenstereotype, patriarchalische Strukturen und Sexismus kehren in die öffentliche Wahrnehmung zurück. So z.B. durch die vor allem in seiner Zeit als Präsidentschaftskandidat getätigten Äußerungen von Donald Trump gegenüber Frauen oder Minderheiten. Aber auch in Deutschland sind wir weit entfernt von gleichberechtigten Strukturen. Parteien mit rückwärtsgewandten Rollenbildern erleben großen Zuspruch. Es gibt kollektiv organisierte sexistische Übergriffe auf Journalistinnen und Politikerinnen. Frauen verdienen noch immer weniger als Männer und besetzen seltener Führungspositionen.

Auf dem medien impuls möchten wir gemeinsam diskutieren, wie gendersensible Perspektiven zur Selbstverständlichkeit und zum Mainstream werden können. Was kann getan werden, damit schon im Elternhaus und in der Schule unvoreingenommene und gleichberechtigte Rollenbilder vermittelt werden.

medien impuls "Entfesselte Kommunikation. Gender zwischen Vielfalt und Diskriminierung", am 16. Mai in Berlin
medien impuls „Entfesselte Kommunikation. Gender zwischen Vielfalt und Diskriminierung“, am 16. Mai in Berlin

Programm

14.00 Uhr
Begrüßung
Martin Drechsler (FSM)

14.15 – 14.45 Uhr
Debattenkultur im Netz
Harte Sprache als Ausdruck von Diskriminierung?
Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch (FU Berlin)

14.45 – 15.30 Uhr
Geschlecht und (digitale) Medien
Zwischen Empowerment und Angreifbarkeit
Dr. Ricarda Drüeke (Universität Salzburg)

15.30 – 16.00 Uhr
Pause

16.00 – 17.00 Uhr
Toleranz, Sprachhygiene, Aufklärung
Diskussion
Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Universität Kassel)
Anne Wizorek (Medienberaterin, Autorin, Bloggerin)
Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch

anschließend Empfang

Tagungsmoderation: Christine Watty

Das Tagungsprogramm steht Ihnen hier als PDF zum Download zur Verfügung. Eine Anmeldung zur Tagung ist bis zum 09. Mai 2017 im Tagungsbüro möglich.

Tagungsbüro:
Katja Lange
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V.
Beuthstraße 6
10117 Berlin
Tel: (030) 24 04 84 43

Über FSF

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) ist ein gemeinnütziger Verein privater Fernsehanbieter in Deutschland. Ziel der FSF ist es, einerseits durch eine Programmbegutachtung den Jugendschutzbelangen im Fernsehen gerecht zu werden und andererseits durch Publikationen, Veranstaltungen und medienpädagogische Aktivitäten den bewussteren Umgang mit dem Medium Fernsehen zu fördern. Seit April 1994 lassen die Vereinsmitglieder ihre Programme bei der FSF prüfen, seit August 2003 arbeitet die FSF als anerkannte Selbstkontrolle im Rahmen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV).