Shades of Blue: Jenny from the Block mit Polizeimarke

+++ Sendezeit hat sich verschoben. RTL strahlt Shades of Blue nun dienstags ab 22.15 Uhr aus. +++

Vorbei scheinen die Zeiten, in denen man Jennifer Lopez in romantischen Komödien sah, viel eher erinnert die Hauptdarstellerin in der neuen US-amerikanischen Serie Shades of Blue an eine ihrer vielschichtigeren Filmrollen – mit Reue im Blick und offenkundigen Verletzungen beginnt sie, ihre Beichte in die Kamera zu sprechen.

Sie wollte immer nur ein guter Cop sein, sagt sie, aber dahin führt kein gerader Weg. Die Neugier des Zuschauers ist damit geweckt und der Flashback reißt ihn zwei Wochen zurück. Zu einem Einsatz, der gehörig schief geht und Harlee Santos‘ (Lopez) Einfallsreichtum in allen Situationen verdeutlicht.

Im Zentrum der Krimiserie steht die alleinerziehende Mutter Santos, die in ihrem Job als Polizistin in New York immer wieder die Schwelle hin zur Illegalität übertritt. Ihre Einheit regelt die Polizeiarbeit gerne so, dass auch noch ein paar Groschen extra für das Team abfallen, doch das FBI ist diesen Machenschaften auf der Spur und lockt Harlee in einen Hinterhalt.

Harlee findet sich in dem Dilemma wieder, entweder dem FBI und der Antikorruptionstaskforce um Agent Robert Stahl (Warren Kole) zu helfen oder Loyalität gegenüber ihrer Ersatzfamilie zu beweisen. Finanzielle Probleme und Sorgen um ihre 16-jährige Tochter Cristina (Sarah Jeffery) lassen Harlee jedoch keine Wahl und als man ihr Straffreiheit gegen Informationen verspricht, wird sie zur Doppelagentin und bespitzelt ihre Kollegen.

Aber Harlee ist auch eine Macherin – was nicht passt, wird passend gemacht und erst recht, wenn es dabei das Lügengeflecht stützt, in dem sie sich immer mehr verstrickt, um ihren Verrat zu vertuschen. Auch wenn das beispielsweise beinhaltet, das Auto ihrer Tochter zu schrotten.

Die souveräne und coole Fassade der Polizistin bekommt schon in der ersten Folge einige Risse, die sich mit der fortlaufenden Handlung weiter vertiefen. Damit wird Harlee schnell zu einer dreidimensionalen, glaubhaften Figur, deren weiteren Weg man gespannt verfolgt.

Auch der Cast neben Lopez weiß zu überzeugen, so treten Ray Liotta als Harlees Chef und jahrelanger Vertrauter Wozniak und Drea de Matteo als korrupte Polizistin Tess Nazario auf. Während Wozniak von seinen Dämonen gejagt wird und schnell einen Maulwurf in seiner Einheit vermutet, fällt Nazario durch ihr impulsives Handeln auf. Zwischen den Darstellern herrscht eine unglaubliche Chemie, die den Zuschauer zusätzlich fesseln kann. Dass weit mehr hinter dem Plot steckt, als zunächst vielleicht vermutet, wird bereits in den ersten Episoden deutlich.


Freigegeben ab ..
.

FSF ab 12 Jahren Hauptabendprogramm

Obwohl die Hauptdarsteller in ein korruptes System eingebunden sind, wird dieses weder beschönigt noch befürwortet und die FBI-Ermittlungen ordnen das Geschehen klar als verwerflich ein. Seinem moralischen Kompass folgt Harlees junger Kollege Michael Loman (Dayo Okeniyi), der mit seinem Verhalten und starken Gewissensbissen einen Gegenentwurf zur korrupten Polizeiarbeit darstellt. Die wenigen Gewaltmomente in der Serie werden nicht übermäßig drastisch inszeniert und die Spannung ergibt sich hauptsächlich aus Harlees persönlichem Konflikt als Doppelagentin. Aus diesen Gründen konnte die Serie für das Hauptabendprogramm ab 12 Jahren freigegeben werden.

Zu sehen ist die 13-teilige US-amerikanische Krimiserie Shades of Blue ab heute, 18. Oktober 2016, 21.15 Uhr in Doppelfolgen bei RTL.

Zur dieser und weiteren ProgrammInfos auf der FSF-Website geht es hier.

Bitte beachten Sie: Bei den Altersfreigaben handelt es sich nicht um pädagogische Empfehlungen, sondern um die Angabe der Altersstufe, für die ein Programm nach Einschätzung der Prüferinnen und Prüfer keine entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkungsrisiken mehr bedeutet.

Mehr Informationen zur Programmprüfung erhalten Sie auf unserer Website. Dort veröffentlichen wir jede Woche neue ProgrammInfos zum aktuellen Fernsehpramm. Auch diese Auswahl stellt keine Empfehlung dar, sondern zeigt einen Querschnitt der Programme, die den Prüfausschüssen der FSF von den Mitgliedssendern vorgelegt werden.

Über Laura Carius

Laura Carius hat Kommunikations- und Medienwissenschaften in Halle und Leipzig studiert, sammelte Erfahrungen in der PR- und Onlinekommunikation, war Werkstudentin bei der Leipziger Buchmesse und gewann bei der FSF Einblicke in den Jugendmedienschutz. Aktuell arbeitet sie bei einem Digitalverband in Berlin.