Traum vergangener Zeiten

Ab Freitag, 10. Januar 2014, wiederholt Sky Atlantic die stylische Dramaserie über einen Hotelbesitzer mit dunklen Geheimnissen – Magic City. Die Ausstrahlung der 16-teiligen Glamourserie erfolgt immer von Montag bis Freitag zwischen 18 und 19 Uhr. Nonstop kann man sich die beiden Staffeln auch noch einmal am 22. und 23. Januar jeweils ab 14 Uhr anschauen.

Worum geht’s:
Miami Beach 1958: Ein am Strand gelegenes Nobelhotel, Miami avanciert zu der Glamour-Hauptstadt – erste Adresse für Politiker, Amerikas High-Society und Stars wie Frank Sinatra. Politisch von extremer Wichtigkeit für die USA ist die von Fidel Castro initiierte Revolution in Kuba. In diese Zeit versetzt, erlebt der Zuschauer  einen Blick in das Familien- und Geschäftsleben des wohlhabenden Hotelbesitzers Isaac „Ike“ Evans. Alles gerät am letzten Tag dieses Jahres 1958 ins Wanken, denn Ike bekommt Ärger mit der Gewerkschaft. Um nicht sein Lebenswerk – das Miramar Playa Hotel am sonnigen Strand von Miami – zu verlieren, lässt sich Ike auf die düsteren Machenschaften seines Teilhabers Ben „The Butcher“ Diamond, einem Mafiosi, dem zum Erreichen seiner Ziele jedes Mittel recht ist, ein. Ben wollte schon seit seiner Kindheit alles: „Mir gehört die Hälfte (vom Miramar Hotel) […] ich will den Rest. […] Wir sind, was wir sind – und ich will mehr! Das habe ich schon immer gewollt, ich wollte immer schon mehr.“ Wie löst „The Butcher“ das Gewerkschaftsproblem?
In Ikes Familie spielen seine beiden Söhne Stevie und Danny, seine jüngere Tochter Lauren – alle Kinder stammen aus erster Ehe bevor seine über alles geliebte Frau Molly verstarb – und seine neue wunderschöne Ehefrau Vera eine wichtige Rolle. Stevie verstrickt sich in ein gefährliches Liebesspiel mit „Butchers“ Ehefrau Lily, Danny ist in seine Kindheitsfreundin Mercy, die gleichzeitig im Miramar als Zimmermädchen arbeitet, vernarrt. Es geht um Geld, Ansehen, dem schönen Schein, Politik, Korruption, Mafiamethoden, käufliche und wahre Liebe, Freundschaft und Verrat, Lug und Betrug … und um Träume: Lebensträume, Alpträume. Dieses Ensemble wurde in wunderschöne Bilder gegossen, mit pastellfarbenen Rockabilly-Cadillacs und Marilyn-Frisuren sowie allem restlichen Ambiente der Fifties untermalt. Glamourös! Die Kulisse wurde perfekt inszeniert und die Bewegung der Bilder dem Zeitkolorit angemesssen gewählt.

Die Akteure:
Hauptdarsteller Ike wird gespielt vom charismatischen Grey’s Anatomy-Nebendarsteller Jeffrey Dean Morgan. Auf der Kinoleindwand konnte man ihn u.a. in den Filmen PS. Ich liebe dich (2007), The Resident (2011) oder in Possession – Das Dunkle in dir (2012) sehen. In Magic City will er seinen über Leichen gehenden Teilhaber Ben Diamond loswerden. Dabei geht er extreme Risiken ein, die seine Freiheit, seine Familie und sein Leben gefährden. An seiner Seite glänzt die perfekte Schönheit: Olga Kurylenko – seine zweite Ehefrau Vera, die Ike von der Tanzbühne geholt und ihr die Hauptrolle in seinem Leben übertragen hat. Damit Ike die Hauptrolle in ihrem Leben behalten kann, tut sie alles – und kehrt zu gegebener Zeit zurück auf die Showbühne. Die Ukrainerin Kurylenko spielte das Bond-Girl Camille in Ein Quantum Trost (2008). Neben dem attraktiven Craig fand sie in Tom Cruise im Film Oblivion (2013) und in Ben Affleck in To the Wonder (2012) jeweils sowohl charakterstarke als auch begehrte Filmpartner. Ikes Teilhaber und Gegner Ben „The Butcher“ Diamond wird präsentiert von Danny Huston, Sohn des Regisseurs John Huston und bekannt aus American Horror Story (2013) und Hitchcock (2012). Diamond will im Miramar ein Spielcasino einrichten, zudem will er das Hotel zu einhundert Prozent besitzen. Eine nicht unwichtige Rolle übernimmt die bekannte Schauspielerin Kelly Lynch als Ikes Exschwägerin Meg – Schwester seiner toten Frau. Zwischen beiden gibt es neben der innigen Verbindung zur toten Ehefrau und Schwester eine Anziehung, die auch Jahre nach Mollys Tod nicht abreißt. Auch finanziell unterstützt sie Ike. Kelly Lynch ist die Frau des Autors und Produzenten der Serie Mitch Glazer (Große Erwartungen mit Ethan Hawke&Gwyneth Paltrow, Der Einsatz mit Al Pacino&Colin Farrell, Lost in Translation mit Bill Murray&Scalett Johansson). Bekannt wurde Lynch durch den Film Cocktail (1988) und an der Seite von Patrick Swayze in Road House (1989). Ikes Söhne werden von Christian Cooke alias Danny, ein idealistischer Jura-Student, und Steven Strait alias Stevie Evans, Inhouse-Barkeeper und Liebhaber von Lily (Jessica Marais), „Butchers“ Frau, besetzt. Taylor Blackwell spielt das Nesthäckchen der Serie, Ikes jüngste Tochter Lauren.
In der zweiten Staffel stoßen die namhaften Schauspielgrößen James Caan (Der Pate, The Godfather) als Mafiaboss und somit auch „Butchers“ Oberboss Sy Bermann und Twin Peaks-Darstellerin Sherilyn Fenn als Madame Renee dazu.

Drehbuchautor Mitch Glazer schwelgte in Kindheitserinnerungen, als er die Seriengeschichte um dieses Luxushotel am Miami Beach zu Zeiten der Kubakrise schuf. Die Quoten der Retroserie waren in den USA leider weniger hoch als erwartet, dies führte zum Aus der Serie nach nur zwei Staffeln. In Deutschland lief die Serie bereits Ende September 2012 auf Sky Atlantic sowie im Frühjahr 2013 als Free-TV-Premiere auf ZDF Neo. 2012 wurde die Serie in der Kategorie Bester Vorspann (Outstanding Main Title Design) mit einem Emmy nominiert.

Die FSF prüfte je drei Episoden beider Staffeln und gab sie für Zuschauer ab 12 Jahren frei. Zur ProgrammInfo der Serie Magic City auf der FSF-Website geht es hier.
Auch Lena Ackermann hat sich die Serie angesehen – am Mittwoch, den 15. Januar 2014 folgt hier im Blog ihr Text Nackte Träume von der guten alten Zeit.

Bitte beachten Sie: Bei den Altersfreigaben handelt es sich nicht um pädagogische Empfehlungen, sondern um die Angabe der Altersstufe, für die ein Programm nach Einschätzung der Prüferinnen und Prüfer keine entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkungsrisiken mehr bedeutet.

Mehr Informationen zur Programmprüfung erhalten Sie auf fsf.de. Dort veröffentlichen wir jede Woche neue ProgrammInfos zum aktuellen Fernsehprogramm. Auch diese Auswahl stellt keine Empfehlung dar, sondern zeigt einen Querschnitt der Programme, die den Prüfausschüssen der FSF von den Mitgliedssendern vorgelegt werden.

Über Sandra Marquardt

Sandra Marquardt hat 2010 ihr Magisterstudium in Filmwissenschaft und Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin abgeschlossen. Seit 2011 arbeitet sie als Onlineredakteurin bei der FSF. Dort betreut sie u.a. zum einen den Onlineauftritt der FSF-Website, ist zum anderen für den fsf blog inklusive der Bildredaktion verantwortlich und festes Teammitglied der Newsletterredaktion. Als Praktikumsbeauftragte ist ihr die Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten eine Herzensangelegenheit.