Das gespaltene Publikum

Die dritte Folge der neuen HBO-Serie True Detective hatte jüngst ein cineastisches Schmankerl für seine Zuschauer parat. Eine sechsminütige Szene, die komplett ohne Schnitte auskam. Plansequenz nennt sich das im Fachjargon. Ein Stilmittel, das nicht oft eingesetzt wird und in TV-Serien erst recht nicht. Während die Kamera zwei Protagonisten verfolgt, die von einem Ort fliehen, der sich um sie herum langsam in eine Art Kriegsgebiet verwandelt, hält man fast den Atem an. Das spektakuläre Finale der Folge. Ich persönlich konnte die Augen nicht abwenden. Aber es soll ja Leute geben, die da nebenher noch twittern können. Weiterlesen ...

Matthew McConaughey: Vom Schönling zum smarten Charakterdarsteller

Eigentlich ist Hollywood für mitteleuropäische Zungen doch recht simpel gestrickt: ein bisschen Hanks und Hoffman, mal ein Depp, Pitt, Fox oder schlimmstenfalls Zellweger oder Redford. Alles machbar. Aber Mäc-konou-hej? Muss das sein? Und ob! Denn der Texaner mit dem vermeintlich unaussprechlichen Namen scheint nicht nur deshalb kaum in die Reihe der ewig genretreuen Blockbuster-Magneten (an dieser Stelle dürfen natürlich Ryan und Grant nicht fehlen – auch machbar) zu passen. Als Matthew McConaughey, geboren am 4. November 1969, zu Beginn der 1990er-Jahre aufbrach, um vom texanischen Provinznest Uvalde aus die Filmmetropole zu erobern, war er vor allem eines: schön. Weiterlesen ...

Blumen, Mord und Einsamkeit

Auf die richtige Kombination kommt es an! Und genau das ist es, was die Serie 100 Code ausmacht: Die richtige Kombination. Amerikanisch groß produziert und im Stil des Nordic Noir gedreht. So kreierte Robert ‚Bobby‘ Moresco diesen zwölfteiligen Crime-Thriller nach dem Roman Merrick des Iren Ken Bruen mitten in Schweden. Und wenn man ehrlich ist, scheint da auch inhaltlich eine Kreation bereits bewährter Top of the Bests vorzuliegen. Die FSF hat die Serie derzeit in der Prüfung ... Weiterlesen ...

Großes Serienkino

Ich saß letztes Jahr in einer Veranstaltung der Berlinale Talents, bei der es um Serienproduktionen ging. Illustre Gäste auf der Bühne und allerlei zu erfahren über das Serienmachen. Alles sehr interessant. Doch der eigentlich spektakuläre Moment kam, als ein Trailer zur zweiten und damals noch unveröffentlichten Staffel Hannibal gezeigt wurde. Auf einer riesigen Projektionsfläche. Die Reaktionen des Publikums reichten von Augen und Ohren zuhalten – die Serie ist definitiv nichts für schwache Nerven – über ein erleichtertes „Puuuuh“, nachdem es vorbei war, bis hin zu hörbarer Begeisterung, die sich bei mir und meiner Nachbarin in dem kleinen Wörtchen „Wow!“ entlud. Was sich jedoch auch einstellte, war das Gefühl, dass die Serie – repräsentiert durch ihren Trailer – genau da war, wo sie hingehörte: auf der großen Leinwand. Weiterlesen ...

Ende der Spielzeit. Teil 1 – Psychologisches, Brillantes und Hochkarätiges

Den Beginn des Sommers sieht der Serienfan mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommen. Denn in dieser Zeit wird es um die Serien immer etwas ruhiger. Im Moment geben sich noch einige Schwergewichte den Staffelstab in die Hand – Game of Thrones hat gerade seine vierte Staffel beendet, dafür geht True Blood in die mit Spannung erwartete letzte Runde. Und ein paar interessante Neueinsteiger sind ins Rennen gegangen – die Goth-Miniserie Penny Dreadful und Halt and Catch Fire, von dem noch nicht so recht klar ist, was es genau ist. Doch generell ist derzeit nicht besonders viel los, bis es dann mit etwas meteorologischer Verspätung im Herbst wieder heiß hergehen wird. Das gibt einem jedoch Gelegenheit, auf die letzte Herbst/Winter-, die eigentlich eine Herbst/Winter/Frühling-Saison ist, zurückzublicken. Und die hatte wahrlich so einiges zu bieten. Weiterlesen ...