1992 – Das Jahr, in dem Italien sich die Hände wusch

Die italienische Serie 1992 beginnt mitten im Wahlkampf der italienischen Parteien 1992. Für die italienische Bevölkerung ein emotionales Jahr, denn es scheint auf einmal alles möglich zu sein. Dem Korruptionssumpf der Regierung mit ihren unzähligen Schmiergeldaffären wird plötzlich ein Team entgegengestellt: "Mani Pulite" (dt. Saubere Hände). Das polizeiliche Ermittlerteam soll Italien die verdiente weiße Weste zurückgeben und wird angeführt von Antonio Di Pietro. Er wird schnell zum Helden der Nation, denn Italien träumt von einer Neugeburt und ist durstig nach Rache denen gegenüber, die sie jahrelang hintergangen haben. Diese Energie nutzen neue Parteien wie Lega Nord und später Forza Italia mit einem Mann an der Spitze, der die Menschen in diesen Jahren bewegte wie kaum ein anderer: Silvio Berlusconi. Weiterlesen ...

Weil der Mensch ein Mensch ist

Borgen Staffeln 1 – 3. Was wäre wenn? ist die Frage, mit der jede Fiktion beginnt. Was wäre wenn – und fiktionaler als dieser Gedanke könnte kaum einer sein – ein Politiker ein ganz normaler Mensch wäre? Ein Wesen wie du und ich und nicht nur ein Schemen, der wie der böse Geist aus der Flasche von Bildschirmen und aus Lautsprechern wabert, wenn der erschrockene Zuschauer nicht schnell genug die Fernbedienung grapschen kann oder besser noch die Hauptsicherung rausdreht. Jedem Politiker ist natürlich dieses Defizit an Menschenähnlichkeit kein Geheimnis. Nicht umsonst ist das Wort MENSCH der am häufigsten in der Politik verwandte Begriff. Alles ist immer „besser für die Menschen“. Splitterbomben, Genmais, Gammelfleisch und Atomkraft– alles ist vor allem immer besser für die Menschen. In Borgen ist das anders. Birgitte Nyborg – eine Frau mit Familie, Gefühlen und echten Überzeugungen – wird Premierministerin von Dänemark und muss sich in dem Geflecht zwischen Wirtschaftsinteressen und Medien zurechtfinden, in dem Politiker agieren. Weiterlesen ...

Auf dem Weg in die Welt

Ganz Europa wird von amerikanischen Serien beherrscht, aber ein kleines Land im Norden leistet Widerstand. Mit seinen gerade einmal 5,7 Millionen Einwohnern trotzt Dänemark der Übermacht Hollywoods. Serien wie Borgen – Gefährliche Seilschaften, Die Brücke – Transit in den Tod und Kommissarin Lund – Das Verbrechen traten einen internationalen Siegeszug an. Selbst die Amerikaner wurden auf den Trend aus dem Norden aufmerksam und adaptierten die Serien für ihren eigenen Fernsehmarkt, wo sie The Killing und The Bridge heißen. Die neuen Serien aus Dänemark, aber auch aus Schweden treffen auf einen vorbereiteten internationalen Markt. Denn Krimiliteratur aus Skandinavien ist nicht erst seit dem Welterfolg von Stieg Larssons „Millennium-Trilogie“ sehr beliebt. Für diese spezielle Mischung aus teilweise ausufernder Gewalt, psychologischer Darstellung von Tätern, Opfern und Ermittlern sowie den Eigenheiten der skandinavischen Landschaft und dem skandinavischen Klima wurde das Label „Nordic Noir“ geprägt. Weiterlesen ...

Und was schauen Sie, Frau Mikat?

Sieben Fragen an Claudia Mikat, seit 2001 Leiterin der FSF-Programmprüfung und hauptamtliche Vorsitzende in den Prüfausschüssen. Sie studierte Erziehungswissenschaften/Freizeit- und Medienpädagogik an der Universität Göttingen und arbeitete als freiberufliche Medienpädagogin, Dozentin und in der Erwachsenenbildung. Von 1994 bis 2001 leitete sie die Geschäftsstelle der FSF. Weiterlesen ...