„Die Zeit ist ein Fluss ohne Ufer“ (Chagall)

Wir kennen uns jetzt 19 Jahre, die FSF und ich. Eine Beziehung mit unterschiedlichen Höhen, aber ohne dramatische Tiefen, obwohl wir uns beide verändert haben im Laufe der Zeit – wie es sich gehört für alles, was lebt. 1995 war für mich ein Jahr des persönlichen Umbruchs. An einem schönen Sommerabend traf ich im Café am Neuen See zufällig auf Hajo, Joachim von Gottberg, den Geschäftsführer der FSF. Er hatte dort eine Besprechung mit einem Freund von mir, die etwas länger dauerte als geplant. Ich setzte mich dazu. Kurz darauf kam die Kellnerin und schüttete Hajo ein Glas Rotwein über sein helles Outfit. Sie blieb die einzige, die das schlimm fand – er blieb ganz gelassen. Weiterlesen ...

Warum arbeitest Du für den Jugendschutz?

In diesem Jahr feiert die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. ihr 20-jähriges Bestehen. Dies nahmen wir zum Anlass, Prüfer, die die FSF schon viele Jahre begleiten, um einen Jubiläumsbeitrag zu bitten. Klaus-Dieter Felsmann und Susanne Bergmann kamen der Bitte für den Blog nach. Weitere Stimmen zu 20 Jahre FSF folgen in der kommenden tv diskurs! Selbst der schüchternste Prüfer des Medien-Jugendschutzes muss sich auf Partys, Tagungen oder Zugfahrten nicht vor dem Gefühl der Einsamkeit fürchten. Auch dann, wenn er niemanden der Anwesenden kennt, braucht er nur anzudeuten, dass er gerade über die Freigabe eines Films, eines Spiels oder einer Fernsehsendung befunden hat, schon ist ihm alle Aufmerksamkeit sicher. Allerdings, das muss in Kauf genommen werden, selten wird er nach seinen Kriterien oder Beweggründen für die jeweilige Entscheidung gefragt. Weiterlesen ...

„Das erste Mal“

Am 6. April 1994 tagte der erste Prüfausschuss der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. Heute vor 20 Jahren kam in der damaligen Geschäftsstelle der FSF am Berliner Tiergarten der erste Prüfausschuss zusammen. Es gab vorläufige Prüfgrundsätze, provisorische Büromöbel und ein Mobiltelefon in Backsteingröße. Es gab Kartons mit Videokassetten und ganzen Serienstaffeln, die auf die Begutachtung warteten: Miami Vice, Swamp Thing – das Ding aus dem Sumpf, Das Gesetz der Straße oder Walker Texas Ranger. An diesem ersten Prüftag waren es, ganz paritätisch, zwei Herren und eine Dame, die bei der FSK für die Filmwirtschaft, für die öffentliche Hand und als Jugendschutzsachverständige zum Einsatz kamen. Das Programm bestand aus drei Folgen ... Weiterlesen ...

Gefährdungsgeneigt

Der Begriff „gefährdungsgeneigte Jugendliche“ taucht in den Diskussionen der FSF-Prüfausschüsse immer mal wieder auf, vor allem dann, wenn sich der Ausschuss uneins und unsicher darüber ist, wie er die Wirkung eines Films oder einer Sendung auf Kinder und Jugendliche einzuschätzen hat. In solchen Momenten, in denen das Urteil noch schwebt, noch nicht konsistent ist und sich das Meinungsbild in den Köpfen noch im Fluss befindet, betritt der „gefährdungsgeneigte Jugendliche“ die Bühne. Weiterlesen ...

Umgang mit ungewollten Bildern

Der Kinder- und Jugendmedienschützer steht mitunter vor gravierenden Problemen. Eines davon ist die ungewollte Konfrontation mit medialen Inhalten. Er sieht Bilder, die er nie sehen wollte, erfährt Dinge, die er nie wissen wollte. Der Schutz vor ungewollter Konfrontation - immerhin eines der Ziele des Systems Kinder- und Jugendmedienschutzes - gilt aufgabenbedingt nicht für dessen Protagonisten. Weiterlesen ...