Neu: tv diskurs 1/2017 Langeweile – Zeit für ein unterschätztes Phänomen

Statistiker haben beobachtet, dass der Mensch im Durchschnitt 88 Mal pro Tag auf sein Handy schaut. Die überwiegende Motivation sei Langeweile, so heißt es. tv diskurs will dem Phänomen der Langeweile und den Strategien, sie zu überwinden, ebenso nachgehen wie der Frage, was die Langeweile eigentlich für den Menschen bedeutet: Ist sie ein quälendes, fruchtloses Zeittotschlagen oder hat sie einen besonderen Nutzen? Motiviert sie vielleicht dazu, kreativ zu werden und etwas zu erfinden, was das Gehirn neu beansprucht und fordert? Ist die Fähigkeit, Langeweile zu ertragen, möglicherweise eine wichtige Überlebensstrategie? Erlernt man dadurch Geduld und Frustrationstoleranz? Man merkt es gleich: Langeweile ist ein äußerst interessantes Phänomen, bei dessen Durchdenken einem ganz sicher nicht langweilig wird. Weiterlesen ...

Das neue Genre der Langeweile

Gerade Streaming-Plattformen haben mit ihrer Veröffentlichungspraxis sowohl die Produktionsweisen von Serien als auch unsere Sehgewohnheiten stark verändert. Wenn über diese Entwicklungen gesprochen wird, so wird häufig gesagt, dass es sich bei der Veröffentlichung einer kompletten Serienstaffel am Stück nicht mehr um eine Serie handelt, sondern um einen 13-stündigen Film. Doch was bedeutet es genau, einen solchen Film zu drehen? Es bedeutet, dass die gesamte dramaturgische Struktur der Erzählung auf 13 Stunden ausgelegt ist. Es bedeutet: ca. 3 Stunden Exposition, etwa 6 Stunden Mittelteil, ungefähr 4 Stunden Finale. Es bedeutet, dass der erzählerische Bogen einzelner Folgen völlig außer Acht gelassen wird. Und es bedeutet, dass ich mich in letzter Zeit viel gelangweilt habe. Weiterlesen ...