Besser wegsehen. Gericht bestätigt die Beanstandung einer Folge der Super Nanny

Fakt ist, dass die Darstellungen in der 2011 ausgestrahlten Folge für jeden einigermaßen sensiblen Zuschauer nur schwer erträglich sind. Die 3, 4 und 7 Jahre alten Kinder werden von ihrer völlig überforderten Mutter beschimpft, bedroht und mehrfach geschlagen. Sie sind der Mutter hilflos ausgeliefert, leiden unter der offensichtlichen Misshandlung – und der Zuschauer leidet mit. Darüber, dass diese Handlung einen Verstoß gegen die Würde der Kinder darstellt, kann man sich schnell einig werden. Aber trifft das auch auf die Darstellung dieser Handlung zu? Der Prüfausschuss der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) war der Meinung, dass sich die Sendung in ihrer Gesamtheit eindeutig gegen die unwürdige Behandlung der Kinder positioniere. Das Verhalten der Mutter werde an keiner Stelle gerechtfertigt – im Gegenteil: Die Nanny mache deutlich, dass es inakzeptabel sei und geändert werden müsse. So weit geht die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) noch mit... Weiterlesen ...

Rasante Medienentwicklung, gebremster Jugendschutz

Unklare Abgrenzung von Aufsicht und Selbstkontrolle schwächt die Selbstregulierung Zunächst schien alles klar. Das System der regulierten Selbstregulierung will Anreize schaffen, dass Fernsehsender ihre Programme vor der Ausstrahlung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zur Prüfung vorlegen und das Ergebnis beachten. Solche Anreize sind notwendig, weil man die Anbieter aufgrund des Zensurverbots nicht zu solch einer Vorabprüfung zwingen kann. Weiterlesen ...

„Super Nanny und Co. – Welches Jugendbild vermitteln Medien?“ Kongress der FDP Bundestagsfraktion am 11.09.2012

Etwa 50 Gäste aus Vereinen, Verbänden und Ministerien sowie zahlreiche Medienwissenschaftler folgten am Dienstag vergangener Woche der Einladung der FDP-Bundestagsfraktion und ihres jugendpolitischen Sprechers Florian Bernschneider zu einem Kongress mit dem Titel „Super Nanny und Co. - Welches Jugendbild vermitteln Medien?“ Als Experten zum Thema diskutierten Anja Reschke, Moderatorin des politischen Magazins Panorama (NDR), Claudia Mikat, Vorsitzende der Prüfkommissionen der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF), Susanne Eggert, Herausgeberin der medienpädagogischen Zeitschrift merz - medien + erziehung sowie der Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt Andreas Fischer. Weiterlesen ...

Verstößt „Die Super Nanny“ gegen die Menschenwürde? Warum die FSF bei der von der KJM beanstandeten Folge der „Super Nanny“ keinen Verstoß festgestellt hat

Als FSF-Prüferin, die einen Großteil der Folgen der letzten „Super Nanny“-Staffel zu begutachten hatte, bin ich froh, dass die Sendung nicht fortgesetzt wird. Denn nachdem die KJM in einer der zehn Sendungen einen Verstoß gegen die Menschenwürde festgestellt hat, scheinen die Bewertungsmaßstäbe verrutscht. Im Mittelpunkt der Sendung hätten Gewalt- und Leidensbilder gestanden, „die den brutalen Umgang einer alleinerziehenden Mutter gegenüber ihren drei kleinen Kindern (sieben, vier und drei Jahre alt) thematisierten“, heißt es in der Pressemitteilung der KJM vom 23.07.2012. Beanstandet wird die „Vielzahl von physischen und psychischen Gewalthandlungen“, die „sowohl im Teaser der Sendung als auch während der Sendung wiederholt wurden … Weiterlesen ...