Was ihr wollt

Der Platzhirsch im Online-Streaming-Geschäft, Netflix, hat bekanntermaßen die Karten in der TV-Landschaft neu gemischt, als er in die Produktion eigener Inhalte einstieg. Von House of Cards hat inzwischen so ziemlich jeder etwas gehört. Als erste von einem Streaming-Service produzierte Serie war House of Cards eine aufsehenerregende Neuerung und heimste überdies Preise ein. Das eigentliche Novum dieses Streaming-Spielers auf dem TV-Markt liegt jedoch in der Art und Weise, wie die Beauftragung von Produktionen passiert. Netflix hat ein ausgeklügeltes Auswertungs- und Bewertungssystem für die Präferenzen seiner Nutzer hinterlegt, von dem TV-Sender nur träumen können. 67 verschiedene Klassifizierungsmöglichkeiten gibt es allein für Genres. Die Informationen für diese Einstufungen kommen, wie überall im Netz, von den Nutzern selbst. Und die Ergebnisse sind bares Geld wert. So basierte das Konzept für House of Cards – bereits erfolgreiches britisches Serienoriginal plus beliebter und für Qualität bekannter Regisseur plus populärer hochdekorierter Hollywoodstar – auf den Big-Data-Auswertungen des Nutzerverhaltens auf der Plattform. Ein Erfolg mit Ansage, so möchte man meinen. Weiterlesen ...

Max und Moritz und wir bösen Jungs

Ich war noch ein ganz kleiner Junge, da saß ich im Kindergarten vor einem Milchtopf, dessen Inhalt immer dicker und gelber wurde und dabei zunehmend furchtbar roch. Die Aufsicht führende „Tante“ bestand in aus ihrer Sicht guter Absicht darauf, dass ich meine Milchration austrank, bevor ich – wie die anderen Kinder – im Garten spielen durfte. Lange habe ich mich verweigert, was nebenbei die Konsistenz des Getränks nur noch unerträglicher machte, dann habe ich kapituliert. Doch so schnell der Inhalt der Tasse in meinem Magen war, so schnell kam er zurück. Nun war das Geschrei erst recht groß und ich, der Übeltäter, wurde als böser Junge zur Abschreckung gegenüber jeglicher Renitenz in die Ecke gestellt. Seither habe ich nie wieder Milch getrunken, was meine Mutter lange Zeit aufgeregt hat und mir auch ihrerseits immer wieder den Titel eines „bösen Jungen“ einbrachte. Weiterlesen ...

Sommerforum Medienkompetenz: In der Schublade!

Die Verhandlung von Vorurteilen durch die Medien. Sie stecken tief in unserem Unbewussten und werden aktiviert, lange bevor wir nachdenken können: Vorurteile. Das Verhältnis von Medien und Vorurteilen steht im Mittelpunkt des diesjährigen Sommerforums Medienkompetenz (#somfo14), das die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) e.V. in Kooperation mit dem MIZ-Babelsberg veranstalten. Die Tagung beschäftigt sich in Vorträgen und praxisnahen Workshops mit der Funktionsweise sowie den Gefahren von Vorurteilen, Stereotypen und Klischee. Die Veranstaltung beginnt mit der Verleihung des medienwissenschaftlichen Nachwuchspreises medius (#medius14). Weiterlesen ...

Aus der Zeit gefallen

Ausgerechnet jetzt, so kurz vor der Märchenhochzeit von Ingrids kleiner Schwester Freya mit dem smarten Arzt Dash Gardiner, ist plötzlich alles wie verhext: Die unschuldige Braut in spe hat verfängliche Visionen von einem anderen Kerl, der dann auch noch leibhaftig vor ihr steht und sich als Dashs geheimnisvoller Bruder Killian entpuppt. Auch Ingrid erfährt von Tante Wendy verblüffende Neuigkeiten über ihre Familie, die ihr Leben fortan um Einiges komplizierter machen. Warum hat ihre Mutter ihnen nicht schon längst erzählt, dass sie allesamt unsterbliche Hexen sind, aber mit einem fürchterlichen Fluch belegt? So muss sie es von einer ziemlich schrulligen Verwandten hören, die sie bisher noch gar nicht kannte und die auf Katzenpfoten in ihr Leben geschlichen kommt. Nur weil sich die beiden älteren Schwestern vor hundert Jahren zerstritten haben, nachdem Wendy ihre Nichte Ingrid getötet hatte, die sie eigentlich retten wollte ... Weiterlesen ...

Aus aktuellem Anlass! Reminder: Onlinekonsultation zum JMStV endet am 19. Mai

Eine grundlegende Reform des JMStV, die der medialen Konvergenz Rechnung trägt und etwa die gegenseitige Anerkennung von Prüfentscheidungen nach dem Jugendschutzgesetz (JuSchG) und dem JMStV vorsieht, ist in den geplanten Änderungen nicht zu erkennen. Stattdessen hat man sich auf wenige Punkte beschränkt und begegnet der medialen Konvergenz ausschließlich einseitig, indem die Onlineverbreitung von Entscheidungen nach dem JuSchG geregelt wird. Warum die nach dem JMStV arbeitenden Selbstkontrollen dagegen auf den Fernseh- bzw. Internetbereich beschränkt bleiben, ist ein Rätsel – schließlich ist ein Gutteil der DVD-Veröffentlichungen vorab im Fernsehen gelaufen und durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) e.V. geprüft worden, so dass die erneute Prüfung desselben Inhaltes durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) sachlich nicht geboten ist. Zu welchen verschlungenen Verfahrensketten und Verwirrungen für den Verbraucher dieses nicht abgestimmte Nebeneinander von JMStV und JuSchG führt, zeigt die Präsentation Konvergente Märkte, divergente Regulierung: Fallbeispiel Deutschland. Weiterlesen ...