Das Böse auf unserer Pizza

Mark Benecke wurde 1970 geboren und ist in Köln aufgewachsen. Er ist Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie. Als Autor mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher ist er zudem häufig Gast in den Medien, wo er spektakuläre Fälle präsentiert. Gerade tourt er mit einer Vortragsreihe durch Deutschland. tv diskurs traf ihn dabei in Berlin. Im Interview mit Torsten Körner und Camilla Graubner spricht er über die Natur des Bösen, das man nüchtern und sachlich betrachten müsse, um ihm auf die Spur zu kommen. Mark Benecke verrät uns, wie er als Medienkind aufwuchs, was er von Medienpädagogik hält und wer für ihn abgrundtief böse ist. Als Interviewpartner ist der viel tätowierte, mit einem schweren schwarzen Mantel gekleidete Benecke äußerst liebenswürdig, geduldig und sehr geerdet. Weiterlesen ...

Sterben und Erben im Internet

„Statistisch gesehen“, stellt Autor Deusch einleitend fest, „sterben in jeder Minute drei Facebook-Nutzer.“ Gegenwärtig seien allein etwa 5 % aller Facebook-Accounts verstorbenen Nutzern zuzuordnen. Tendenz steigend. Neben Social-Media Identitäten hinterlasse jeder verstorbene Internetnutzer eine Vielzahl digitaler Spuren: Webseiten, Mailboxen, Blogs, Pay-Pal-Konten, Telekommunikationsverträge und vieles andere. Dieser Datenbestand werde als „digitaler Nachlass“ bezeichnet; eine allgemeingültige Definition dafür gebe es bislang nicht. Weiterlesen ...

Das persiflierte Böse: Chaplins großer Diktator

Wirklich ‒ noch ein Artikel über den Nationalsozialismus und seine Personifizierung? Ernsthaft? Zugegeben, darüber lässt sich sicherlich streiten. Nicht streiten lässt sich hingegen über die Notwendigkeit, immer und immer wieder an Menschen zu erinnern, die sich dem entgegenstellten ‒ auf unterschiedliche Weise. Klar denkt man erstmal an Stauffenberg, Elser und viele andere ‒ dass diese Männer von größter Bedeutung waren und unser aller Erfurcht verdienen, ist klar. Doch wenn es um humoristischen Widerstand geht, wird das Eis dünn. Vor allem dann, wenn es wohl um den einzigen Menschen gehen soll, der sich satirische Kritik rausnehmen konnte, als der Nationalsozialismus noch in vollem Gange war ‒ und seine Aufgabe auch noch unfassbar treffend gelöst hat. Kaum zwei Themen könnten wohl gegensätzlicher sein, als die Grausamkeit der Nazijahre und das Slapstickgenre. Weiterlesen ...

Teuflische Schwestern – Kennst du deine Schwester wirklich?

Mit dieser Frage oder vielmehr mit dem erzeugten Gefühl von Angst und unmittelbarer Beklommenheit spielt die Serie Teuflische Schwestern. Die dreiteilige Dokureihe behandelt in jeder Episode zwei Mordfälle unter Schwestern. Das Verhältnis der unzertrennlichen Geschwister erfährt durch ihre Lebensumstände einen tiefen Einschnitt und entwickelt sich in das andere Extrem. Die feindselige Hassliebe wird eine von beiden mit dem Leben bezahlen. Weiterlesen ...

Terror-Clowns und Horror-Maschinen

Ich mag keine Horrorfilme. Wirklich nicht. Vor allem die nicht, die Psychospielchen mit einem spielen. Sich gruseln ist eine Mischung aus Angst und Nervenkitzel. Bei mir überwiegt die Angst und nicht der Nervenkitzel. Die Angst vor dem, was man sieht und das einen abstößt und das andere die Angst vor dem, was man erahnt. Und in der Tat fürchten wir uns am ehesten vor dem, was wir nicht sehen. Der schlimmste Horror spielt sich in unserer Fantasie ab. Dort malen wir die Dinge aus, deren Existenz uns nur angedeutet wurde. Und diese sind schlimmer als alles, was uns im Detail beschrieben werden könnte. Relativ am Ende von True Detective sehen wir nur die Reaktion des Mannes auf die Gräueltat im Video – seine geradezu physische Reaktion und Abscheu davor. Was hat er gesehen? Ich mag es mir gar nicht ausmalen und kann dennoch nicht umhin. Weiterlesen ...