Großes Serienkino

Ich saß letztes Jahr in einer Veranstaltung der Berlinale Talents, bei der es um Serienproduktionen ging. Illustre Gäste auf der Bühne und allerlei zu erfahren über das Serienmachen. Alles sehr interessant. Doch der eigentlich spektakuläre Moment kam, als ein Trailer zur zweiten und damals noch unveröffentlichten Staffel Hannibal gezeigt wurde. Auf einer riesigen Projektionsfläche. Die Reaktionen des Publikums reichten von Augen und Ohren zuhalten – die Serie ist definitiv nichts für schwache Nerven – über ein erleichtertes „Puuuuh“, nachdem es vorbei war, bis hin zu hörbarer Begeisterung, die sich bei mir und meiner Nachbarin in dem kleinen Wörtchen „Wow!“ entlud. Was sich jedoch auch einstellte, war das Gefühl, dass die Serie – repräsentiert durch ihren Trailer – genau da war, wo sie hingehörte: auf der großen Leinwand. Weiterlesen ...

Barbie und Ken im Land der Vampire

Man sollte meinen, dem Vampirgenre geht so langsam mal die Luft aus. Aber die alten Freunde der Nacht sind bekanntermaßen schwer totzukriegen. Und so tauchen immer wieder neue Varianten dieser uralten Geschichte auf. In manchen Fällen sind sie eine willkommene, weil originelle Spielart, wie der letzte Film von Jim Jarmusch. In Only Lovers Left Alive findet dieser eine wunderbare Antwort auf die Frage, wie man die Ewigkeit verbringen kann. Auch die soweit mäßig gelungene TV-Version von From Dusk Till Dawn beinhaltet die schon aus dem Film bekannten Blutsauger. Nach allem, was bisher von ihnen zu sehen war, in einer kriechtierigen Ausführung. Das nicht enden wollende Drama von The Vampire Diaries hat unlängst durchaus unterhaltsamen Nachwuchs bekommen, in Form von The Originals. Und so mancher Filmemacher begibt sich zurück zu den Ursprüngen des Mythos. Weiterlesen ...

Auf die Länge kommt es an

Ein neuer Serientrend wirft seine Schatten voraus. Die Vorboten heißen Fargo, About a Boy, From Dusk Till Dawn und Bates Motel. Angekündigt: Rosemary's Baby, Scream, Gotham City und die Truman Show. Es handelt sich um zu Serien adaptierte Filmstoffe. Nicht unbedingt eine neue Idee. Über die Jahre konnten jüngere Zuschauer ihre animierten Helden in aller Regelmäßigkeit bewundern: Toy Story, Alladin, Timon & Pumba waren Serien zu dazugehörigen Filmen. Doch auch Klassiker des Genres wie Highlander, Indiana Jones und Terminator mussten schon als Vorlage für TV-Serien herhalten. Im Moment jedoch vergeht kaum ein Tag, ohne dass eine neue Serie angekündigt wird, die auf einem erfolgreichen Film basieren wird. Und in der Regel sind das nicht nur Filme, von denen ich der Meinung bin, dass man sich an ihnen nicht vergreifen sollte. Es stellt sich vor allem die Frage, was diese Serien erzählen wollen, was die Filme nicht erzählt haben. Denn die bisherigen Beispiele zeigen, dass die TV-Versionen meist die Geschichten wiederholen. Nur länger. Weiterlesen ...