Popcornkino oder Melodramatik?

Oft beginnt es schleichend ‒ mal eine Verstimmung hier, ein Tränentag da. Kein Drama. Doch manchmal wird es schlimmer ‒ ausweglos. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt einer aktuellen Studie zufolge die Zahl der jährlich weltweit vollzogenen Suizide auf etwa eine Million. Andere Menschen wollen leben ‒ und dürfen es nicht. Cornelia Klein zur gegensätzlichen Darstellung von Tod und Trauer in den Filmen A Long Way Down und The Broken Circle. Weiterlesen ...

Terminator Genisys ‒ War das nötig?

Es ist nicht so sehr der Inhalt: Mensch gegen Maschine oder umgekehrt – so viel war schon im Vorfeld einigermaßen sicher. Und dass Sarah und John Connor irgendwie da mit drinhängen ‒ auch klar. Nicht mal die, selbst für das Auge des geschulten Cineasten äußerst undurchsichtigen Zeitreisen sind wirklich neu. Aber das ist ohnehin redundant; der Fokus liegt ‒ auch das ist kein Novum ‒ sowieso auf „Äkschn“ und Geballer. Doch was würde bleiben ‒ zwölf Jahre, nachdem Arnie zum vorerst letzten Mal die Welt gerettet hatte, bevor er vorübergehend zum „Gouvernator“ wurde? Weiterlesen ...

Matthew McConaughey: Vom Schönling zum smarten Charakterdarsteller

Eigentlich ist Hollywood für mitteleuropäische Zungen doch recht simpel gestrickt: ein bisschen Hanks und Hoffman, mal ein Depp, Pitt, Fox oder schlimmstenfalls Zellweger oder Redford. Alles machbar. Aber Mäc-konou-hej? Muss das sein? Und ob! Denn der Texaner mit dem vermeintlich unaussprechlichen Namen scheint nicht nur deshalb kaum in die Reihe der ewig genretreuen Blockbuster-Magneten (an dieser Stelle dürfen natürlich Ryan und Grant nicht fehlen – auch machbar) zu passen. Als Matthew McConaughey, geboren am 4. November 1969, zu Beginn der 1990er-Jahre aufbrach, um vom texanischen Provinznest Uvalde aus die Filmmetropole zu erobern, war er vor allem eines: schön. Weiterlesen ...

Marilyn Monroe ‒ Ein Leben zwischen Naivität und Anspruch

„Hast du das gemalt? Wer ist das denn?“, fragte mich mein achtjähriges Patenkind kürzlich. Die Freude über diese wunderbar maßlose Überschätzung meiner künstlerischen Fähigkeiten vermischte sich mit einem Hauch Ratlosigkeit. Der Warhol‘sche Kunstdruck zeigt Marilyn Monroe ‒ klar. Doch wer war eigentlich die Frau, die seit einiger Zeit in grellbunten Farben von meiner Wohnzimmerwand lächelt? Sicher ist: Das Leben von Marilyn Monroe begann deutlich weniger grell und bunt, als es endete. Weiterlesen ...

Komödiant im Fledermauskostüm

„… and the Oscar goes to Birdman!“ Sean Penns Worte erreichen mich wie durch eine dichte Nebelwand. Draußen wird es langsam hell. „Schon wieder nicht bis zum Ende durchgehalten“, geht es mir durch den Kopf. Und: „Ist das nicht der Film mit dem Typ aus Batman?“ Mit ausreichend Schlaf und nach der Lektüre einschlägiger Fachliteratur wird klar: Ja. Michael Keaton war Batman. Doch danach muss etwas schiefgegangen sein auf dem Weg zur Hollywood-Allzweckwaffe à la Tom Hanks oder Namensvetter Cruise. Alles begann am 5. September 1951 in Forest Grove, einer Kleinstadt in Pennsylvania, die der Bruder von sechs Geschwistern nach der Highschool und einem kurzen Intermezzo auf dem College postwendend in Richtung Pittsburgh verließ. Dort versuchte sich Michael John Douglas als Stand-up-Comedian. Weiterlesen ...