In wenigen Tagen erscheint das neue Heft der tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien. Hier gibt es schon einmal eine kleine Vorschau auf die 74. Ausgabe!
Die gute Nachricht: Inzwischen bieten die Medien Hilfsmittel an, um Probleme aus der Welt zu schaffen, die sie selbst erzeugen. Apps sollen helfen, das eigene Medienverhalten zu kontrollieren und zu reduzieren. Aber sind es wirklich die Medien, die die Probleme schaffen? Sie zwingen uns schließlich nicht, ständig online und immer erreichbar zu sein. Das Problem besteht eher darin, dass sie äußerst attraktiv und multifunktional sind. Ob zu Unterhaltungszwecken, zum Einkaufen oder als geografische Orientierungshilfe – Medien begleiten uns in allen Lebenslagen. Dabei werden sowohl die Laptops als auch die Smartphones nicht nur immer preiswerter, sondern auch immer kleiner, sodass wir sie ständig bei uns haben können.
Doch nicht immer führen die Erleichterung der Kommunikation und die Informationsvielfalt zu einem entspannten Leben. Von einem souveränen Umgang mit der medialen Technik und ihren Inhalten sind wir oft weit entfernt. Regelmäßig nehmen wir uns z. B. vor, mehr Sport zu treiben oder mehr Zeit mit Partner und Familie zu verbringen, um dann doch an diesen Vorhaben zu scheitern, weil wir „eben noch schnell“ etwas am Computer zu erledigen haben. Mediennutzung, die eigentlich Erholung stiften soll, verkehrt sich in solchen Momenten zu Stress.
Was können wir tun, wenn wir unseren eigenen Medienkonsum als Belastung empfinden? Welche Strategien gibt es, Medien produktiv und „gesund“ zu nutzen und nicht im Gegenteil von ihnen beherrscht zu werden? Wie kann Medienpädagogik diese Entwicklung sinnvoll begleiten? All diesen Fragen widmet sich die aktuelle Ausgabe der tv diskurs.

EDITORIAL
INTERNATIONAL
Der „War on Drugs“ im amerikanischen Film
Sonja Hartl
Algorithmus versus Diskurs
Jugendschutz zwischen computergestützter Altersklassifizierung und kultureller Grenzziehung
Christina Heine
PÄDAGOGIK
„Ich finde die DVD ganz in Ordnung.“
Olaf Selg
TITEL
Zunehmender Medienstress
Überlegungen aus der Perspektive der Mediatisierungsforschung
Friedrich Krotz
Vom Fernsehkonsum zur Erholung (?)
Elisabeth Königstein
Letztlich überwiegen die Vorteile
Für den Umgang mit Medien fehlen noch passende Kulturtechniken
Gespräch mit Leonard Reinecke
Ich bin dann mal „analog“
Apps helfen beim Abschalten
Christine Watty
„’Analog‘ ist kein Härtetest!“
Gespräch mit Andre Wilkens
Liebesbeziehungen in Zeiten des Internets
Vom Suchen der Liebe auf Onlinedating-Plattformen
Barbara Weinert
Freiräume schaffen
Automatisierte Mediengewohnheiten sollten gelegentlich unterbrochen werden
Gespräch mit. Jan Glasenapp
Wie die digitale Medienwelt die Umwelt stresst
Siegfried Behrendt
Balance im Zauber der Algorithmen
Klaus-Dieter Felsmann
PANORAMA
WISSENSCHAFT
Das Porträt: Wolfgang Schweiger
Alexander Grau
Zur Indizierung von Filmen
Zahlen und Argumentationen aus 61 Jahren Bundesprüfstelle
Daniel Hajok
Eine Prise Schönheit für Mädchen – eine Prise Heldenhaftigkeit für Jungen
Susanne Stark und Johanna Kuhn
MEDIENLEXIKON
DISKURS
Lücken im System
Der neue Jugendmedienschutz-Staatsvertrag ist noch immer nicht der Weisheit letzter Schluss
Tilmann P. Gangloff
Die Familie, die wir niemals waren
Wie das Fernsehen das Familienbild prägt
Gespräch mit Stephanie Coontz
Intime Einblicke für die Öffentlichkeit
Wenn Filmemacher Aspekte ihres eigenen Lebens dokumentieren
Jens Dehn
Das Zeitalter der Frauen hat begonnen …
Werner C. Barg
News für die Hashtag-Generation
Portale wie BuzzFeed, ze.tt, bento und BYou werben um die junge Zielgruppe
Vera Linß
LITERATUR
RECHT
SERVICE
Hört, hört!
Der Podcast erlebt eine Renaissance
Kevin Huber
Fernsehen der Zukunft: schärfer, bunter, smarter
Die 55. Internationale Funkausstellung (IFA) vom 4. bis 9. September 2015 in Berlin
Vera Linß
Filmquiz
Die Auflösung unseres Rätsels und ein paar Hintergrundinformationen zum Film finden Sie hier.