SIGNOS – wenn der Mond zum Morden günstig steht

Julio Chávez wirkt auf den Promobildern zur argentinischen Krimiserie Signos – Im Zeichen der Rache wie Walter White – nicht nur die Pose stimmt mit der des Chemielehrers und Drogenkochs aus Breaking Bad überein, sondern auch die äußere Erscheinung und vor allem der knallharte Blick versprechen alles andere als eine seichte Geschichte. Wenn man dem Charakter Antonio Cruz dann aber begegnet, sind es nicht die verlebten Träume, die ihn antreiben, sondern das Unrecht, das ihm als Kind widerfahren ist und ihn nun Jahre später auf den Pfad der Vergeltung führt. Laura Carius über das heute bei TNT Serie startende argentinische Krimiformat Signos – Im Zeichen der Rache. Weiterlesen ...

Die schönste Zumutung

Matthew McConaughey, Kevin Spacey, Woody Harrelson, Glenn Close, Hale Berry, Maggie Smith: Sie denken an Hollywood? Ich denke an Fernsehen. Immer mehr große Namen des Celluloids haben den Weg in diverse TV-Produktionen gefunden. Und nicht etwa in aufwendig produzierte Filme. Nein, in TV-Serien. Einer früher ausgesprochen verpönten Gattung. Das serielle Drama mit zwölf bis dreizehn Folgen und offenem Ende hat sich nach den Worten Brett Martins, des Autors von “Difficult Men: Behind the Scenes of a Creative Revolution”, zu einer eigenen Kunstgattung gemausert. Mehr noch, zu DER bezeichnenden Kunstgattung für die USA des beginnenden 21. Jahrhunderts. Er vergleicht die Bedeutung der neuen Qualitätsserien mit der Bedeutung, die die Filme von Scorsese, Altman und Coppola für die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hatten.

Mir geht es schon viel besser – ich spür’ gar nichts mehr

Dexter Staffeln 1 – 3. Dexter fühlt nichts. Wenn der Triebtäter, den Peter Lorre in "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" (1931) spielt: „Ich will nicht – ich muss!“ ins Publikum schreit, versteht der Zuschauer sein Dilemma. Wäre Dexter ein Triebtäter, dann müsste er zumindest im Moment des Mordens etwas fühlen. Tut er aber nicht. Sein innerer Dialog geht nicht über ein: „1:0 für die Holzpuppe“ hinaus, wenn er das glänzende Schlachterbeil geschwungen hat. Er befürchtet nicht, wie der Rest der Welt, dass herauskommt, dass er ein schlechter Mensch ist. Er hat schlicht Angst, dass jemand merkt, dass er überhaupt kein Mensch ist. In der aktuellen tv diskurs widmet sich auch Torsten Körner dem Antihelden. Dexter ist bei euch! Weiterlesen ...

Neu: Qualität als Problem

Zum Auftakt der FSF-Prüferfortbildung "Jenseits von Gut und Böse: Ambivalente Helden und ihre Orientierungsfunktion" am 24. Oktober 2013 wurden Filme gesichtet, über die sich Zuschauer bei der FSF-Hotline beschwert hatten und die auch im Plenum kontrovers diskutiert wurden: Ist Rihannas Clip "Pour It Up" sexistisch und befeuert falsche Rollenbilder – oder reproduziert ihre Selbststilisierung in Pin-Up-Ästhetik nur gängige Klischees, die Kinder längst aus der Werbung kennen? Geht das freche Comedyformat "Eye TV" mit seinen lustigen Zyklopenpuppen und sexfixierten Parodien zu weit – oder verstehen Kinder hier nur so viel, wie sie ohnehin wissen? Weiterlesen ...

„Jenseits von Gut und Böse“: Ambivalente Helden und ihre Orientierungsfunktion

Die zweite Prüferfortbildung der FSF in diesem Jahr widmet sich ambivalenten Protagonisten in jüngeren US-amerikanischen Serien. Das Publikum ist dankbar für diese "Diskursserien", deren Jugendschutzbewertung dagegen nicht immer leicht fällt. Inwieweit setzen die Protagonisten Wertmaßstäbe für den Umgang mit Drogen, die Haltung gegenüber Folter oder Selbstjustiz bzw. inwieweit gelingt Kindern und Jugendlichen die Abgrenzung? Diese und weitere Fragen werden auf der Prüferfortbildung aus wissenschaftlicher Sicht und aus der Perspektive der Filmkritik beleuchtet und diskutiert. Bilder gibt es parallel zur Veranstaltung auf unserer Facebookseite zu sehen. Und am Dienstag erwartet interessierte Leser an dieser Stelle der Tagungsbericht zur Prüferfortbildung "Jenseits von Gut und Böse": Ambivalente Helden und ihre Orientierungsfunktion von Susanne Bergmann (Hauptamtliche Prüferin in der FSF). Weiterlesen ...