Die Wiederentdeckung der Langsamkeit, oder: Was machen die Schlümpfe in New York City?

Neulich hatte ich mir einen fiesen Grippevirus eingefangen. So einen, bei dem man völlig erledigt auf der Couch liegt und alle Kraft aufwenden muss, um zumindest noch die Fernbedienung des Fernsehers betätigen zu können. Man weiß dabei nicht, ob das ungute Gefühl in der Magengegend nicht auch ein bisschen vom Nachmittagsprogramm der Privaten verursacht wird. Und dann passierte es: Kurz vor der Kapitulation brachte ich doch noch die Energie auf, einen zweistelligen Kanal einzustellen. Einen Kinder-Spartensender, den man sonst nur alibimäßig guckt, wenn der kleine Cousin zu Besuch ist. „Lalalalalalalala ...“ sang es mir da entgegen und sofort war es wieder da: Dieses Gefühl von früher ‒ eine Mischung aus Geborgenheit, Abenteuerlust, Nostalgie und der Gewissheit, dass nach 20 Minuten alles gut enden wird. Mit etwas mehr (zeitlichem) Abstand als mir lieb ist, glaube ich, dass mir vor allem die Langsamkeit behagte, mit der die kleinen blauen Schlümpfe ihren Alltag verrichteten. Da benötigte der Gärtnerschlumpf schon mal eine halbe Folge, um ein Blumenbeet zu gießen oder der Bäckerschlumpf, um eine Torte zu zaubern (ok, dafür brauche ich länger ...). Weiterlesen ...