„Fresse auf den Bordstein – sofort!“

Auch gut 20 Jahre nach der Entstehung lässt sich über den Film American History X trefflich diskutieren.
Denn er hat nichts an seiner Strahlkraft eingebüßt. Im Gegenteil, die dort verhandelten Themen scheinen aktueller denn je: Fremdenfeindlichkeit, empfundene Ungleichbehandlung, mangelnde Perspektiven und eine nicht enden wollende Spirale der Gewalt, die sich immer spontaner und „grundloser“ Bahn bricht, wie die vielen U-Bahn-Attacken und hasserfüllten Auseinandersetzungen bei Demonstrationen und Fußballspielen zeigen. Seinerzeit viel diskutiert wurde insbesondere die sogenannte „Bordsteinkick“-Szene, in der einem Afroamerikaner durch den charismatischen Neonazi Derek das Genick gebrochen wird. Aufgrund „veränderter Zeitumstände“ lag der Film der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zunächst in der integralen Fassung für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm vor, was jedoch vom FSF-Prüfausschuss mehrheitlich abgelehnt wurde.
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Ein Blick auf das Filmfest München

Das Filmfest München ist das Festival der langen Wege. Seitdem nicht mehr ein Multiplex-Kino Spielort ist, verteilen sich die Filmstätten auf die ganze Stadt, so dass man zwischen zwei Vorführungen schon einmal eine Weile unterwegs sein kann. Nur die Pressevorführungen, die finden morgens in den vier Sälen der Atelier- und City-Kinos statt, die durch einen Innenhof verbunden sind. Daher läuft man sich dort zwangsläufig über den Weg und trifft immer wieder Kollegen, die man außerhalb der Festivals nur selten sieht. Dadurch hat München auch den Charme eines Filmkritikertreffs, bei dem man sich zwischen zwei Filmen problemlos bei einem Kaffee und einer Butterbrezn austauschen kann. Abgesehen davon ist das Filmfest München für drei Dinge bekannt ... Weiterlesen ...