„Fresse auf den Bordstein – sofort!“

Auch gut 20 Jahre nach der Entstehung lässt sich über den Film American History X trefflich diskutieren.
Denn er hat nichts an seiner Strahlkraft eingebüßt. Im Gegenteil, die dort verhandelten Themen scheinen aktueller denn je: Fremdenfeindlichkeit, empfundene Ungleichbehandlung, mangelnde Perspektiven und eine nicht enden wollende Spirale der Gewalt, die sich immer spontaner und „grundloser“ Bahn bricht, wie die vielen U-Bahn-Attacken und hasserfüllten Auseinandersetzungen bei Demonstrationen und Fußballspielen zeigen. Seinerzeit viel diskutiert wurde insbesondere die sogenannte „Bordsteinkick“-Szene, in der einem Afroamerikaner durch den charismatischen Neonazi Derek das Genick gebrochen wird. Aufgrund „veränderter Zeitumstände“ lag der Film der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zunächst in der integralen Fassung für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm vor, was jedoch vom FSF-Prüfausschuss mehrheitlich abgelehnt wurde.
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Atlanta – das Showreel einer Stadt und seiner Bewohner

Innerhalb der Vielzahl an groß produzierten Serien mit bekannten Namen und Faces zeigt sich Atlanta erstaunlich unaufgeregt. Episch aufgeladene Bilder und Szenen scheinen wie ausradiert. Als Zuschauer schwimmt man eher auf einer anderen Welle mit, der Gelassenheit der Bewohner. Nichts für fette Schlagzeilen oder heroische Plakate sollte man meinen? Es zeigt sich, zumindest in Amerika, dass dies genau die ‚erfrischende‘ und ‚authentische’ Art von Alltagserzählung ist, die sich die Menschen dort wünschen und damit Kritiker und Fans berauscht. Henrike Rau stellt die FSF-geprüfte Serie Atlanta vor, die heute Abend ihre deutsche Erstausstrahlung auf FOX feiert. Weiterlesen ...

Outcast – Von Dämonen besessen

Wenn selbst der Pfarrer bemerkt, dass das Vorlesen aus der Bibel und das Wedeln mit Weihrauch bei einem besessenen Menschen nichts bringen, ist man im Serienuniversum von Outcast gelandet. Im biederen Örtchen Rome in West Virginia, in dem die Zeit stillzustehen scheint, geht der Teufel um und auch kleine Kinder sind vor Dämonen nicht sicher ... Laura Carius über die heute auf FOX startende Serie Outcast von Robert Kirkman, dem Macher der Erfolgsserie The Walking Dead, die der FSF zur Prüfung vorgelegt wurde. Weiterlesen ...

Ist der Kopf ab, landet er im Nachtprogramm?

FSF-Prüferfortbildung zum Thema „Ab 16 oder ab 18? Die Verarbeitungsfähigkeiten Jugendlicher und die schwierige Abgrenzung zum Erwachsenenfernsehen“, am 18. April 2016 in Berlin.
In den letzten Jahren haben sich sowohl die soziokulturellen Rahmenbedingungen als auch die technischen Möglichkeiten für Darstellungen von Gewalt verändert. Nicht nur die Zahl der Gewaltdarstellungen hat dabei (wieder einmal) zugenommen. Ihre Inszenierung ist ausgefeilter und drastischer geworden, auch scheinen sie legitimer, akzeptierter und rezipierbarer zu sein. Bewertungsstandards haben sich verändert, das Publikumsinteresse ist groß. Der Kinder- und Jugendmedienschutz verortet härtere Gewalt bzw. deren Darstellung in der Regel in das Spätabend- und Nachtprogramm, also die Altersgruppen ab 16 Jahren. Eine schwierige Aufgabe bei der Programmprüfung ist somit die Unterscheidung zwischen einer Sendung für Jugendliche ab 16 (Spätabendprogramm) und der Freigabe ab 18 Jahren (Nachtprogramm), also für Erwachsene.
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„Lieber die Qualität erhalten und später ausstrahlen“

Aus dem Alltag eines Jugendschützers bei VIMN Germany. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Jugendschützers bei MTV, VIVA, COMEDY CENTRAL und NICKELODEON aus? Gibt es Risikodimensionen, z.B. Gewalt oder Sexualität, die eine besonders große Rolle spielen? Und tun Schnitte weh? Sascha Pridat beantwortete uns einige Fragen rund um seinen Alltag als Jugendmedienschutzbeauftragter bei VIMN Germany. Weiterlesen ...