Sehsüchte 2016S.P.A.C.E.

Beim internationalen Studentenfilmfestival Sehsüchte vom 20. bis 24. April geht es um die Begeisterung für den Film und alles drum herum. Es geht ums Sehen, Sehnen, Wollen und Brennen. Eine Reise in den Filmkosmos.

Es ist das 45. Jahr, in dem die Filmuniversität und die Medienstadt ihre Tore öffnet, um Programm und Events des internationalen Studentenfilmfestivals Sehsüchte zu zeigen.

Ein Motto begleitet jedes Jahr die Organisation und gibt den Leitfaden für das Design, die Gestaltung der Räumlichkeiten, Themen der Workshops und Programmtitel vor. Dieses Jahr dienen Planetenumlaufbahnen, Astronauten, Sterne und unendliche Weiten der Inspiration, während sich alles in Lila – Entschuldigung, die Farbe heißt natürlich Ultraindigo – taucht. Das Thema S.P.A.C.E. soll nicht nur Szenografie rund um den Weltraum versprechen, sondern betont auch die Ansprüche des Festivals, Raum zur Begegnung zwischen Filmemachern und Filmliebhabern zu geben und die Zuschauer in neue Welten eintauchen zu lassen.

Jury Sehsüchte 2016: http://2016.sehsuechte.de/ © Sehsüchte
Jury Sehsüchte 2016 © Sehsüchte

Eröffnet wird das Festival am Mittwoch, dem 20. April. Die private Eröffnungsfeier für Sponsoren, Kooperationspartner und geladene Gäste wird unter der Moderation von Tobias Krell (Checker Tobi) und Lea Busch (Sehsüchte) stattfinden. Daneben gibt es noch eine  öffentliche Festivaleröffnung. Bei beiden Auftaktveranstaltungen wird ein Vorab-Screening einen Vorgeschmack aufs Festival geben.

Das Filmprogramm des Festivals gliedert sich in unterschiedliche Filmblöcke, die den Rubriken Future Kids und Future Teens (10.00 – max. 14.30 Uhr; kostenlos) sowie Produzentenpreis und dem Programm (ab Nachmittag) angehören. Als bunte Blumensträuße präsentieren sich die Blöcke mit Filmen von lang bis kurz über fiktional bis dokumentarisch hin zu animiert. Aus knapp 3.500, erstmals online ermöglichten, Einreichungen wurden 114 Filme aus 28 Ländern nominiert.

Je Rubrik (Kids, Teens, Produzentenpreis) und Sektion (Spielfilm lang/kurz, Dokumentarfilm lang/kurz, Animationsfilm, Musikvideo) sichtete eine erfahrene Jury aus dem Filmuniversum die erwählten Filme, wie Klemes Becker, Alissa Jung, Theresa von Eltz, Árpád Bondy oder Andreas Voigt. Gekürt wird jeweils der beste Film als Gesamtwerk mit Preisen im Wert von 2.500 bis 5.000 Euro.
Beim Produzentenpreis liegt der Fokus auf der Produktion und die Bewertung schließt nicht nur die Sichtung des Films, sondern auch die Betrachtung der Produktionsunterlagen ein. Im Bereich Kinder waren es die 6- bis 12-, bei den Teens die 12- bis 17-Jährigen selbst, welche die Filme bewerteten. Und auch hier befanden sich kleine Sterne des Filmbusiness, Lena Urzendowsky und Lene Oderich (Bibi und Tina), darunter.

Impressionen Sehsüchte 2015 © Sehsüchte/Sandra Ratkovic
Impressionen Sehsüchte 2015 © Sehsüchte/Sandra Ratkovic

2016 ist erstmalig die Kategorie Genrefilm im Sehsüchtekosmos dabei. Filme, die einem prägnanten Genre entsprechen und dieses spannend umsetzen, finden hier ihrem Raum. Dabei darf das Publikum entscheiden, welcher Film sie am meisten gebannt oder in eine andere Welt entführt hat. Der Genrepreis ist nicht der einzige Publikumspreis: auch Filme der Sektionen des Programms und des Produzentenpreises haben während des Festivals eine Chance auf den Titel des Publikumlieblings.

Vor jedem fertigen Film und Format steht eine Idee und schließlich ein Drehbuch. Diesem wird sich besonders bei der Veranstaltung Schreibsüchte am Samstag, den 23. April, gewidmet. So wird beim Pitch! vor der Jury um das beste Konzept gerungen, bei Dramaturgie live ist Annette Hess (Weißensee) zur Diskussion um serielles Erzählen und deutsche Serienkonzepte im internationalen Markt geladen. Neben den Veranstaltungen Pitch! und Dramaturgie live innerhalb der Rubrik Schreibsüchte gibt es auch die Veranstaltung Kopfkino. Hier darf der Zuschauer einmal die Augen schließen und Szenen der nominierten Drehbücher – durch Synchronsprecher und Livemusik vertont – lauschen.

Sehsüchte 2015: Moderatorin Meike Hauck im Gepräch mit Drehbuchautor und Produzent Ralf Husmann © Sehsüchte/Sandra Ratkovic
Sehsüchte 2015: Moderatorin Meike Hauck im Gepräch mit Drehbuchautor Ralf Husmann © Sehsüchte/Sandra Ratkovic

Verschiedene Workshops zu Animation, Virtuell Reality (VR) oder Filmverleih, ein Kicker- und ein Fußballturnier, Diskussionsforen, VR-Screenings sowie Loungeabende mit Livemusik und die Sehsüchteparty am Samstagabend zieren das Rahmenprogramm. Es sollen dabei die Möglichkeiten genutzt werden, sich in aktuellen Themengebieten des Medienbereichs fortzubilden, auf andere Filmemacher zu treffen, sich auszutauschen und das in einer möglichst entspannten Atmosphäre.

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Bilder: Impressionen Sehsüchte 2015 © Sehsüchte/Sandra Ratkovic

Den Abschluss des fünftätigen Filmfestivals bilden die Preisverleihung und die Präsentation der Gewinnerfilme am Sonntag, 24. April 2016.

Organisiert wird das Festival in Eigenregie von den Masterstudierenden der Medienwissenschaft, Bachelorstudierenden der Digitalen Medienkultur der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF sowie ehrenamtlichen Praktikanten. Durch das System des Weitertragens von Jahrgang zu Jahrgang können die Erfahrungen erhalten und darauf aufgebaut werden, während gleichzeitig Neues ausprobiert wird und sich das Festival stets neu erfinden muss. Trotz der Notierung im Stundenplan sind die Studenten sehr frei in ihren Entscheidungen und ‚brennen’ für das Festival – denn dafür steht letztlich das Logo des Festivals. Egal welche Farbe die Flamme von Sehsüchte trägt, gezündet wird sie jedes Jahr aufs Neue aus den eigenen Reihen.

Am 20. April – zum Auftakt der Veranstaltung – gibt es einen weiteren Artikel zum diesjährigen Sehsüchte-Festival. Viele weitere Informationen rund um das Festival mit Interviews, Personenvorstellungen, Drehbuchnominierungen etc. gibt es im SehsüchteFacebook-Kanal.

Die FSF ist Festivalpartner von Sehsüchte.

Über Henrike Rau

Henrike Rau studierte Architektur an der Universität Kassel und danach Digitale Medienkultur und Medienwissenschaften an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Neben Uniprojekten wie Sehsüchte, der Kinderfilmuni oder Kooperationen mit dem Filmmuseum Potsdam haben Praktika beim UFALab und bei der FSF ihre Ausbildung mit Praxis belebt.