1984 wird New York City von dunklen Mächten bedroht. Der Gott Gozer kehrt mit Hilfe eines Halbgottes, dem Torwächter Zuul und einem dämonischen Schlüsselmeister auf unsere Welt zurück, um das Leben der Menschen zu vernichten. Sie lassen Tote auferstehen und einen riesigen Marshmallow-Mann unheilbringend durch die Straßen laufen. Doch zum Glück gibt es drei mutige Wissenschaftler, die sich ihnen in den Weg stellen …
Die richtige Lösung unseres Filmrätsels lautet diesmal:
Ghostbusters – Die Geisterjäger (1984)
Die Inspiration für die Geschichte um die drei erfolglosen Parapsychologen, die nach ihrem Rauswurf aus der Universität ihre private Geisterjäger-Agentur gründen, erhielt Drehbuchautor Dan Aykroyd durch seine Familienhistorie. Sowohl sein Vater als auch sein Groß- und Urgroßvater versuchten durch Séancen Kontakt zur spirituellen Welt aufzunehmen und sammelten Literatur über Geister und Dämonen. Davon angeregt, schrieb er in seine ersten Drehbuchentwürfe zahlreiche überdimensionale Monster, alle in etwa so beeindruckend wie der berühmte Marshmallow-Mann, ein hochhausgroßer Geist, gegen den die Wissenschaftler am Ende kämpfen. Geschätzte Produktionskosten dieser Idee: über 300 Mio. [Dollar] – in den 80er-Jahren undenkbar. Stattdessen kostete der Film nur 31 Mio. und spielte weltweit über 295 Mio. ein, was ihn inflationsbereinigt immer noch zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten macht.
Neben der weltbekannten Titelmelodie und dem laut einer Studie zweitbekanntesten Logo der Welt (nach dem von Coca-Cola) hat vor allem der Einsatzwagen der Geisterjäger, ein umgebauter Cadillac-Krankenwagen, Kultstatus erlangt. Für die Dreharbeiten standen – nicht wie sonst üblich – mehrere Modelle, sondern nur ein einziges Fahrzeug zur Verfügung, das zum Glück erst am letzten Drehtag kaputtging. Sein Name „Ecto-1“ bezieht sich auf den parapsychologischen Begriff „Ektoplasma“ und bezeichnet einen Stoff, der bei einem Medium aus den Körperöffnungen tritt und mit dem die Geisterjäger des Öfteren Bekanntschaft machen („Er hat mich vollgeschleimt.“).
Aus heutiger Sicht ist Ghostbusters erstaunlich frivol. Die zahlreichen sexuellen Anspielungen wurden in der deutschen Synchronisation sogar noch stark entschärft. Die auf dem Film basierende Zeichentrickserie The Real Ghostbusters (1986-1991) war nicht nur kindgerechter, sondern auch so erfolgreich, dass der zweite Kinofilm von 1989 weitestgehend frei von Anzüglichkeiten produziert wurde.
2016 gingen die Ghostbusters dann nochmal auf Geisterjagd, diesmal gespielt von vier Frauen. Bei der Bekanntgabe der Besetzung und der Veröffentlichung des Trailers gab es im Netz einen unglaublichen Shitstorm. Die Sozialen Netzwerke waren voll mit sexistischen – und gegen die schwarze Schauspielerin Leslie Jones zudem rassistischen – Kommentaren. Viele User warfen Hollywood vor, Filme durch Political Correctness zu ruinieren und andere sahen durch das Remake ihre „Kindheit vergewaltigt“. Die Diskussion, ob generell eine Neuauflage eines solchen Klassikers notwendig war, wurde damit direkt übersprungen. Trotz weiblicher Filmheldinnen wie Katniss Everdeen (Tribute von Panem), Wonder Woman und Rey (Star Wars) ist Hollywood wohl noch weit entfernt von der häufig geforderten Diversität. Und auch bei den Zuschauern sind die Geschlechterressentiments noch lange nicht überwunden, wie die feigen Hetzkampagnen nach der Präsentation des ersten weiblichen „Doctor Who“ in England zeigen. Für einen weiblichen „James Bond“ scheinen wir leider immer noch nicht bereit zu sein.