Trickfilme sind bei Kindern bis ins Jugendalter hinein besonders beliebt und werden nicht-fiktionalen Angeboten zumeist vorgezogen. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat die Medienpädagogik, genauer genommen die aktive Medienarbeit, den Trickfilm als Medium für sich entdeckt. Wenn Kinder und Jugendliche Trickfilme erstellen, dann mit einer großen Hingabe und Begeisterungsfähigkeit, da es sich um eines ihrer Lieblingsmedien handelt. Doch eine echte Trickbox ist trotz der rasanten technischen Entwicklung noch immer teuer, da sie neben der Box und den Requisiten auf eine Kamera, professionelle Beleuchtung und ein passendes Schnittprogramm angewiesen ist.
Die medienpädagogisch betreute Kinder-Videocommunity www.juki.de bietet eine kostenfreie und einfach zu bedienende Alternative für Kinder: ein digitales Trickstudio.
Damit können Kinder ganz einfach selbst einen Trickfilm nach Belieben konzipieren und veröffentlichen: Auf einem weißen Screen lassen sich verschiedene Hintergründe und Figuren für eine Geschichte beliebig einfügen. Die Kinder können die Handlung über Sprechblasen voranbringen, Hintergrundmusik, Geräusche und sogar visuelle Effekte einbauen. Natürlich ist der Handlungsspielraum im Vergleich zu einem realen Trickfilmstudio eingeschränkter. So sind die Figuren beispielsweise statisch und lassen sich nur in ihrer Position verschieben. Außerdem können die Kinder nur auf eine begrenzte Auswahl an Figuren und Objekten zurückgreifen und keine eigenen Figuren kreieren. Aber die Auswahl ist groß und bietet Kindern daher dennoch die Möglichkeit, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen und sich auszuprobieren.
Bei einer echten Trickbox sind 16 Aufnahmen pro Sekunde nötig, damit die Bilder des Trickfilms so reibungslos laufen, wie wir sie zum Beispiel beim Sandmännchen gewöhnt sind. Da das aber sehr aufwendig und zeitintensiv ist, können Kinder bei juki selber entscheiden, wie lange jedes einzelne Bild abgespielt werden soll. Besonders jüngere Kinder, die z.T. noch sehr langsam am Computer arbeiten und oftmals nur wenig Geduld haben, profitieren davon. Denn auch mit einem Bild pro Sekunde kann schon innerhalb kürzester Zeit ein kleiner bewegter Trickfilm entstehen. Auf die Art eignet sich das juki-Trickstudio hervorragend, um Kindern die Funktionsweise des Stop-Motion zu verdeutlichen.
In pädagogischen Kontexten ist das Online-Trickfilmstudio vielseitig und vor allem mit geringem technischen Aufwand einsetzbar. So kann es beispielsweise im Kunst- oder Deutschunterricht verwendet werden, um das Medium Trickfilm einmal hautnah erlebbar zu machen, ohne auf ein echtes Trickfilmstudio angewiesen zu sein. Einzige Voraussetzung dafür ist ein internetfähiges Endgerät.
Das Trickstudio enthält den wesentlichen Vorteil, dass jeder Schüler, insofern ihm ein eigener Computer zur Verfügung steht, seine eigene Geschichte erzählen kann. Damit kann jedes Kind in seinem Tempo arbeiten und nach eigenem Belieben entscheiden, ob es eine längere Trickfilmgeschichte erstellen oder lieber nur mit Kurzsequenzen experimentieren will. Das einzige Manko besteht leider darin, dass die Trickfilme nicht zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt weiterbearbeitet werden können.
Neben dem Kennenlernen des Trickfilmprinzips kann es auch ein Lernziel sein, dass Kinder und Jugendliche zu einem bestimmten Thema eine Geschichte entwickeln, ihre Fremdsprachenkenntnisse unter Beweis stellen oder aber lernen, eigene Anliegen oder Probleme auszudrücken und bildlich darzustellen. Die Kinder sollten dafür kurz in das Prinzip „Bild-Bewegung-Bild“ des juki-Trickfilmprogramms eingeführt werden, denn vor allem Letzteres erschließt sich für sie nicht von selbst. Bei größeren Projekten kann auch ein Storyboard geschrieben und umgesetzt werden. So lässt sich das Trickstudio entweder allein oder auch hervorragend im Team nutzen. Vor allem die Tatsache, dass die erstellten Trickfilme später online auf der Videocommunitiy www.juki.de veröffentlicht werden können, ist für Kinder und Jugendliche schon Grund genug, motiviert bis zur Fertigstellung an einem Trickfilm zu arbeiten. So lassen sich die Trickfilme nicht nur einfacher Freunden zeigen, sondern können auch von anderen Kindern auf der Website kommentiert werden.