Bots

Der Begriff „Bot“ ist eine Verkürzung von „Robot“. Er stammt vom tschechischen Künstler Josef Čapek, dessen Bruder Karel ihn erstmals 1920 im Theaterstück R.U.R. – Rossums Universal Robots verwendet hat. Varianten des Wortes im slawischen Sprachraum bedeuten „Arbeit“ oder „Zwangsarbeit“. In Karel Čapeks Drama sind Roboter künstliche Menschen, die der Menschheit eigentlich die Arbeit abnehmen sollen, sie letztendlich aber vernichten. Begriffliche Ausdifferenzierung sorgte später dafür, dass wir heute zwischen Androiden (Robotern, die äußerlich Menschen exakt gleichen), humanoiden Robotern (menschenähnlich) und anderen unterscheiden. Weiterlesen ...

Mediennutzungsstrategien

Am Anfang jeder Mediennutzung steht eine strategische Grundsatzfrage: Wie viel Aufwand bin ich bereit zu betreiben, um im besten Fall welches Ergebnis zu erzielen? Diese Frage klingt zwar einfach, beinhaltet aber viele Faktoren, die im Rahmen einer komplexen Kosten-Nutzen-Abwägung berücksichtigt werden müssen. Wie viel Zeit und Aufmerksamkeit möchte ich investieren? Wie viel Vorwissen und wie viel emotionale Beteiligung? Bin ich bereit, Nutzungsrisiken einzugehen? Gerd Hallenberger nimmt im Medienlexikon diesmal Mediennutzungsstrategien unter die Lupe. Weiterlesen ...

Horizontales Erzählen

Manche Erfindungen sind so gut, dass man sie mehrmals machen kann. Dies gilt auch für die Mediengeschichte – oder hat sie lediglich ein schlechtes Gedächtnis? Diese Frage stellt sich derzeit wegen der Konjunktur des horizontalen Erzählens, einem dramaturgischen Kennzeichen vieler aufwendig produzierter neuerer amerikanischer Fernsehserien, wie etwa Mad Men, Breaking Bad und House of Cards. Während vertikales Erzählen bedeutet, dass ein Handlungsstrang in der gleichen Folge einer seriellen fiktionalen Produktion begonnen und abgeschlossen wird, meint horizontales Erzählen einen folgenübergreifenden Handlungsbogen. Aktuelle Debatten erwecken oft den Eindruck, als handele es sich bei vertikalem und horizontalem Erzählen um absolute Gegensätze. Auf den ersten Blick, also mit dem Blick auf die Grundstruktur einer Fernsehserie, ist dieser Eindruck sogar begründet. Vertikales Erzählen ist episodisches Erzählen, d. h., die zentrale Handlung wird in der jeweiligen Folge abgeschlossen. Weiterlesen ...

Sport

Lange Zeit galten Männer bezogen auf ihre Fernsehnutzung als eher informations-, Frauen dagegen als eher unterhaltungsorientiert. Es bedurfte einer engagierten Kommunikationswissenschaftlerin, um dieses Missverständnis aufzuklären. Die simple Ursache: Das für viele Männer wichtigste Unterhaltungsangebot wurde traditionell der Sparte „Information“ zugerechnet, nämlich der Sport. Weiterlesen ...

Fankultur

Der Anfang aller Fankultur ist ganz einfach die Nutzung populärkultureller Angebote – aber mit einem Ausrufezeichen. Es sagt: DAS ist mir wichtig, wirklich wichtig, und ich bin bereit, viel Zeit, Energie und oft auch Geld dafür aufzuwenden. Wo diese Begeisterung dazu führt, mit Gleichgesinnten Kontakt aufnehmen zu wollen und mit dem betreffenden populärkulturellen Angebot mehr anzustellen, als es lediglich für situative Unterhaltungszwecke zu nutzen, da sind die Grundlagen zur Entstehung von Fankultur gegeben. Das Spektrum der populärkulturellen Phänomene, die bis heute Fankulturen hervorgebracht haben, ist sehr breit. Es reicht vom Sport über Film, Fernsehen und Musik bis zu Spielen, um nur die bekanntesten Bereiche zu nennen. Weiterlesen ...