Verteidigung der Superhelden

Birdman-Regisseur Alejandro G. Iñárritu sagte jüngst, man könnte keine Filme mehr für 20 Mio. machen, die 80 Mio. einbringen – was ein gutes Geschäft wäre – weil alle lieber 800 Mio. verdienen wollten. Er verwies damit auf ein Problem in Hollywood, das Steven Soderbergh schon 2013 in seiner Rede zur Lage der Filmindustrie ausgeführt hat und Mark Duplass jüngst auf dem SXSW mit folgender Frage wiederholte: Wo ist die Art von Independent-Filmen, die [etwa] 1998 aus Sundance kamen? Studios haben Angst, etwas mit originellen kleinen Projekten zu riskieren und investieren lieber Milliarden in sogenannte Franchises (Filmserien), die sich garantiert rentieren, weil sie schon bekannt sind. Weiterlesen ...

Komödiant im Fledermauskostüm

„… and the Oscar goes to Birdman!“ Sean Penns Worte erreichen mich wie durch eine dichte Nebelwand. Draußen wird es langsam hell. „Schon wieder nicht bis zum Ende durchgehalten“, geht es mir durch den Kopf. Und: „Ist das nicht der Film mit dem Typ aus Batman?“ Mit ausreichend Schlaf und nach der Lektüre einschlägiger Fachliteratur wird klar: Ja. Michael Keaton war Batman. Doch danach muss etwas schiefgegangen sein auf dem Weg zur Hollywood-Allzweckwaffe à la Tom Hanks oder Namensvetter Cruise. Alles begann am 5. September 1951 in Forest Grove, einer Kleinstadt in Pennsylvania, die der Bruder von sechs Geschwistern nach der Highschool und einem kurzen Intermezzo auf dem College postwendend in Richtung Pittsburgh verließ. Dort versuchte sich Michael John Douglas als Stand-up-Comedian. Weiterlesen ...