Treffen sich vier Nerds im Chat …

Verschwörungstheorien, ein skrupelloser Überwachungsstaat und Comics … Entschuldigung, Graphic Novels sind an dieser Stelle wohl eher angebracht. Liebhaber von Serien dieser Art werden an der Psycho-Thrillerserie Utopia Gefallen finden. In dem britischen Drama dreht sich alles um eine ganz bestimmte Graphic Novel namens The Utopia Experiment.

In der ersten Staffel ging es so los: Über ein Internetportal lernten sich die fünf wohl leidenschaftlichsten Fans des Utopia Experiments kennen: Becky, die ihr Medizinstudium gerade abgebrochen hatte und mit ihrer hippen Frisur und den bunt geschminkten Lippen der Paradiesvogel in der Runde war. Ian entpuppte sich als gelangweilter Bürohengst, der schnell Interesse an der quirligen Becky entwickelte. Dann gab es noch Wilson Wilson, der neben seinem eigenartigen Namen einen übertriebenen Verfolgungswahn entwickelt hatte und versuchte, der Überwachung durch das Internet zu entkommen. Jüngster der Runde war der elfjährige Problemschüler Grant, der mindestens genauso besessen von The Utopia Experiment war wie die restlichen drei Freaks. Nachdem der Junge eine mysteriöse, scheinbar wertvolle Mappe von einem Tatort stahl, brachte er einen Stein ins Rollen. Der Kampf zwischen Regierung und Kleinbürgertum, zwischen Gut und Böse begann. Heute startet um 20.15 Uhr bei RTL Crime die zweite Staffel von Utopia, die mit sechs neuen Folgen die Geschichte von Becky, Ian, Wilson und Grant weitererzählt.

Die erste Staffel des britischen Verschwörungsthrillers ließ seine Zuschauer mit einem dramatischen Cliffhanger zurück. Die vielen ungeklärten Fragen, die den Fans von Utopia unter den Nägeln brennen, werden mit dem Auftakt der zweiten Staffel jedoch nicht sofort geklärt. Die satten Farben der eigentlich so schrillen Serie müssen in der Fortsetzung einem Rückblick in die 70er-Jahre im Sepiafilter weichen. Doch nach der Beleuchtung der Hintergründe der Utopia-Verschwörung werden schon bald die alt bekannten Schachfiguren für die zweite Staffel wieder aufs Brett gestellt. Die Fortsetzung der gehypten ersten Hälfte von Utopia hat auch hier wieder ein paar starke Charakter- und Spannungsmomente zu bieten und entführt damit die Liebhaber der ersten Staffel erneut in die Tiefen der skrupellosen Machenschaften alter und neuer Bösewichte.

Die britische Thrillerserie feierte 2013 ihre Premiere auf dem britischen Fernsehsender Channel 4. Produziert wurde sie von Kudos Film and Television unter dem Drehbuch von Dennis Kelly. 2014 gewann Utopia bereits einen International Emmy Award in der Kategorie Dramaserie. Der Soundtrack, komponiert von Cristobal Tapia de Veer, schaffte es auf CD und wurde 2013 mit einem RTS Craft & Design Award für die beste Filmmusik ausgezeichnet. Ursprünglich war sogar ein amerikanisches Remake des Kabelfernsehanbieters HBO angedacht, welches dann jedoch aufgrund von Budgetschwierigkeiten noch während der Produktion eingestellt wurde.

Utopia ist anders als herkömmliche Serien. Allein die markante, übertriebene Farbgebung versetzt den Zuschauer in eine Art überhöhten Serienkosmos. Die übermächtigen Gegner der vier Utopia-Nerds schrecken vor nichts zurück, sie ermorden Eltern vor den Augen ihrer Kinder und schießen auf Schüler. Sie foltern, jagen und all das scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken. Im Gegenteil, sie verspüren keinerlei Rührung. Ministerium und Polizei scheinen in all diese Machenschaften verwickelt zu sein und der Zuschauer kann ebenso wie die vier Protagonisten niemandem vertrauen. Der übermächtige Überwachungsstaat weiß nicht nur alles über seine Bewohner, er kann Bilder, Nachrichten oder Videoaufnahmen einfach manipulieren.

Utopia ist eine Serie zum Eintauchen, Gruseln, aber vor allem zum Mitfiebern – und heute geht es um 20.15 Uhr bei RTL Crime weiter mit Becky, Ian, Wilson Wilson und Grant.

Freigegeben ab …
Die FSF hat einige Episoden der ersten Staffel geprüft und für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben.

Zur ProgrammInfo auf der FSF-Website geht es hier.

Über Greta Drefs

Greta Drefs studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie Soziologie an der Martin-Luther-Universität in Halle. Nach ihrem Abitur absolvierte sie ein Praktikum im Bereich Radio und Fernsehen. Hier stieg sie durch einen Wurf ins kalte Wasser in die aufregende Welt der Medien ein. Dabei entwickelte sie großes Interesse für die Arbeit in Film und Fernsehen. Im Sommer 2017 erhielt sie durch ein Praktikum bei der FSF Einblicke in den Jugendmedienschutz.