Serieninnovation und Kreativität – Die Cologne Conference 2014

Ausnahmsweise fange ich mal mit dem größten Nachteil der Veranstaltung an: DasFilm- und Fernsehfestival Cologne Conference fand in der ersten Oktoberwoche statt und überschnitt sich deshalb in diesem Jahr mit der Frankfurter Buchmesse. Und da ich sowohl über Film und Fernsehen als auch über Bücher schreibe, reihten sich nicht nur Termine aneinander, sondern ich verpasste drei Tage der Cologne Conference. Deshalb habe ich in diesem Jahr weder bei der Preisverleihung die ersten öffentlichen Worte Lars von Triers seit dem Cannes-Eklat gehört, noch konnte ich zu dem Werkstattgespräch mit Tom Tykwer gehen, der gerade mit Sky Deutschland und der ARD ein hochspannendes Serienprodukt entwickelt: Basierend auf den Romanen von Volker Kutscher arbeitet er an Babylon Berlin, einer Krimiserie, die im Berlin der 1920er- Jahre spielen wird. Weiterlesen ...

Auf dem Weg in die Welt

Ganz Europa wird von amerikanischen Serien beherrscht, aber ein kleines Land im Norden leistet Widerstand. Mit seinen gerade einmal 5,7 Millionen Einwohnern trotzt Dänemark der Übermacht Hollywoods. Serien wie Borgen – Gefährliche Seilschaften, Die Brücke – Transit in den Tod und Kommissarin Lund – Das Verbrechen traten einen internationalen Siegeszug an. Selbst die Amerikaner wurden auf den Trend aus dem Norden aufmerksam und adaptierten die Serien für ihren eigenen Fernsehmarkt, wo sie The Killing und The Bridge heißen. Die neuen Serien aus Dänemark, aber auch aus Schweden treffen auf einen vorbereiteten internationalen Markt. Denn Krimiliteratur aus Skandinavien ist nicht erst seit dem Welterfolg von Stieg Larssons „Millennium-Trilogie“ sehr beliebt. Für diese spezielle Mischung aus teilweise ausufernder Gewalt, psychologischer Darstellung von Tätern, Opfern und Ermittlern sowie den Eigenheiten der skandinavischen Landschaft und dem skandinavischen Klima wurde das Label „Nordic Noir“ geprägt. Weiterlesen ...

Auf die Länge kommt es an

Ein neuer Serientrend wirft seine Schatten voraus. Die Vorboten heißen Fargo, About a Boy, From Dusk Till Dawn und Bates Motel. Angekündigt: Rosemary's Baby, Scream, Gotham City und die Truman Show. Es handelt sich um zu Serien adaptierte Filmstoffe. Nicht unbedingt eine neue Idee. Über die Jahre konnten jüngere Zuschauer ihre animierten Helden in aller Regelmäßigkeit bewundern: Toy Story, Alladin, Timon & Pumba waren Serien zu dazugehörigen Filmen. Doch auch Klassiker des Genres wie Highlander, Indiana Jones und Terminator mussten schon als Vorlage für TV-Serien herhalten. Im Moment jedoch vergeht kaum ein Tag, ohne dass eine neue Serie angekündigt wird, die auf einem erfolgreichen Film basieren wird. Und in der Regel sind das nicht nur Filme, von denen ich der Meinung bin, dass man sich an ihnen nicht vergreifen sollte. Es stellt sich vor allem die Frage, was diese Serien erzählen wollen, was die Filme nicht erzählt haben. Denn die bisherigen Beispiele zeigen, dass die TV-Versionen meist die Geschichten wiederholen. Nur länger. Weiterlesen ...