Entschuldige, ich kann gerade nicht leben – ich muss posten

Schlanker, erfolgreicher, besser. Social Networks und die Folgen des ständigen Vergleichens für jugendliche Nutzer – wer könnte zu diesem Thema besser schreiben, als ambitionierte Jungautoren!? Das dachten sich auch Prof. Joachim von Gottberg und Barbara Weinert (Chefredakteur und Redakteurin tv diskurs), die im Wintersemester 2017/18 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Studiengang „Medien- und Kommunikationswissenschaft“ gemeinsam das Seminar „Schreiben für die Medien“ leiteten. Die Studierenden schrieben tolle und äußerst vielseitige Texte zum Thema. Ein paar davon wollen wir in den kommenden Wochen im FSF-Blog veröffentlichen. Wir starten unsere Beitragsreihe mit Laura Schimming. Ich stehe unter Druck. Jeden Tag, wenn ich morgens aufstehe und auf mein Handy blicke, in die sozialen Netzwerke gehe und erstmal die neuesten Posts checke, dann fühle ich mich schlecht. Will ein bisschen so sein wie scheinbar der ganze Rest. Sind doch alle so perfekt. Weiterlesen ...

Gestrandet in Ludwigslust

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle einen Beitrag über das Filmfest Hamburg schreiben ...
Dafür hätte ich dort aber erst einmal ankommen müssen. Ich machte mich also am Donnerstag auf den Weg – von Berlin nach Hamburg. Und womöglich werden Sie jetzt schon ahnen, was kommen wird: Ich stieg um 13:23 Uhr in Berlin am Südkreuz in den ICE 1712, der um 15:30 Uhr in Hamburg-Dammtor ankommen sollte. Rund eine Stunde nach Abfahrt kam eine Durchsage, dass der Zug außerplanmäßig in Ludwigslust halten würde. Die Strecke nach Hamburg sei wegen des Sturms gesperrt, man wolle nun abwarten, bis das Wetter besser wird. Also machte ich das einzig Sinnvolle in so einer Situation: Ich machte ein Foto aus dem Zugfenster, twitterte über dieses Ereignis und postete es bei Facebook.
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Süßer die Likes nie klingen

Im letzten Jahr waren die Begriffe „Frohe Weihnachten“ und „Geschenke“ an den Weihnachtstagen in den Top Ten Trends auf Twitter zu finden. Weihnachten ist also längst in den Sozialen Netzwerken angekommen und in der Vorweihnachtszeit gibt es, wie im Offline-Leben, einige gern gepflegte Rituale. Welche das sind? Das Öffnen des Fensters 13 bringt Licht ins Dunkel und fördert den Appettit ... Weiterlesen ...

Ist Ello das Netzwerk der Zukunft?

Eine neue Sau wird durchs digitale Dorf getrieben: Ello ist der Name eines neuen sozialen Netzwerks, das mehr Privatsphäre und Datenschutz verspricht. Bisher ist Twitter das soziale Netzwerk meiner Wahl. Es ist meine Teeküche, Nachrichtenquelle, schnelle Hilfe bei speziellen Fragen, mein Brainstorming-Assistent, konstanter Lieferant von Tierbabyfotos und meist lustigen Sprüchen. Ich bin dort mit Kollegen vernetzt, die hunderte Kilometer entfernt wohnen, habe Kontakte geknüpft, die rein virtuell bleiben oder bereits real geworden sind. Doch seit Twitter an die Börse gegangen ist, musste ich einige Kröten schlucken: Gesponserte Tweets in der Timeline, mein Tweet-Verhalten wird ausgewertet, bald will Twitter Tweets von Leuten, denen ich nicht folge, dennoch in meine Timeline spülen, sofern es denkt, es könnte mich interessieren. Jedoch ist Twitter gerade deshalb mein soziales Netzwerk, weil ich dort im Gegensatz zu Facebook noch selbst entscheide, wem ich folge und wessen Tweets ich lese. Nerven mich Marketing-Gedöns, permanentes Genörgel oder Katzenbilder (was mir natürlich nie passieren würde!), kann ich denjenigen für eine gewisse Zeit ausblenden („muten“) oder sogar entfolgen. Damit wäre es dann vorbei, Twitter greift in die Blase ein, die ich mir mit liebevoller Sorgfalt selbst geschaffen habe. Weiterlesen ...