Hilflose Eltern – hilflose Regulierung? Jugendmedienschutz im Praxischeck

medien impuls – eine Veranstaltungsreihe von Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter (FSM) – am 17. April 2018 in Berlin

Die von der FSM Ende 2017 veröffentlichte Studie Jugendmedienschutzindex – Umgang mit onlinebezogenen Risiken hat Eltern und Kinder über ihre Sorgen bei der Internetnutzung, ihre Maßnahmen zum Schutz vor negativen Erlebnissen und ihre Einstellungen zum Jugendmedienschutz befragt. Auf dieser soliden empirischen Grundlage wurden Stärken und Schwächen der derzeitigen medienpolitischen Regelungen für den Jugendmedienschutz sowie der verfügbaren medienpädagogischen Unterstützungsangebote erkennbar.

medien impuls "Hilflose Eltern – hilflose Regulierung? Jugendmedienschutz im Praxischeck" © patrick - Fotolia / FSF
medien impuls „Hilflose Eltern – hilflose Regulierung? Jugendmedienschutz im Praxischeck“ © patrick – Fotolia / FSF

Der Jugendmedienschutzindex hebt die wichtige Rolle der Eltern bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Onlinerisiken besonders hervor. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass Eltern Wissenslücken bei wichtigen Komponenten des Jugendschutzsystems aufweisen und teilweise bei aktuellen Herausforderungen überfordert sind. Dieser Umstand ist misslich, da der Rechtsrahmen an zentralen Stellen davon ausgeht, dass Eltern die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen und vom Anbieter zu implementierenden Schutzinstrumente umsetzen. Gleichzeitig äußern die Eltern den Wunsch nach einer größeren Verantwortungsübernahme durch Regulierung, Politik, Diensteanbieter und Selbstkontrollen, den es zu adressieren gilt. Die Förderung der Sichtbarkeit der bereits vorhandenen Maßnahmen dieser Akteure sowie das Schaffen von neuen Initiativen und zugänglichen, nachvollziehbaren Lösungen sind hier aus Sicht der Eltern und Heranwachsenden ausbaufähig. Aufbauend auf den Ergebnissen lassen sich Rückschlüsse für die Weiterentwicklung und Anpassung von Regulierung und Maßnahmen der Medienbildung ziehen. Denn wie wirksam die Instrumente des Jugendmedienschutzes sind, entscheidet sich letztlich immer in den Familien selbst. Der medien impuls wird dies mit relevanten Ansprechpartnern aus verschiedenen Bereichen diskutieren.

Programm

14.00 Uhr
Begrüßung und Einstimmung
Martin Drechsler (Geschäftsführer FSM)

14.15 – 14.45 Uhr
Impuls:
Medienerziehung in Familien heute: Ergebnisse des Jugendmedienschutzindex
Christa Gebbel
  (Wissenschaftliche Mitarbeiterin JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis)

14.45 – 15.30 Uhr
Ansätze für einen Jugendschutz im digitalen Zeitalter
Claudia Mikat
(Geschäftsführung FSF)
Constanze Osei-Becker (Public Policy Manager Facebook Germany)
Stefan Schellenberg (Vorsitzender JusProg e.V.)

15.30 – 16.00 Uhr
Pause

16.00 – 17.00 Uhr
Diskussion: Wird an den Bedürfnissen der Familien vorbei reguliert?
Martina Hannak (Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM))
Heike Raab (Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales)
Juliane Seifert (Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
Martin Drechsler (Geschäftsführer FSM)

Moderation: Christiane Watty (Deutschlandradio Kultur)

anschließend Empfang

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Weitere Infos zur Tagung sowie das Programm als PDF stehen Ihnen auf unserer Website zur Verfügung. Eine Anmeldung zur Tagung ist bis zum 13. April 2018 im Tagungsbüro möglich.


Tagungsbüro:

Katja Lange – FSM

E-Mail

Über Camilla Graubner

Camilla Graubner studierte Soziologie (Diplom) mit den Schwerpunkten Psychologie und Kommunikationswissenschaften an der TU Dresden. Sie war Projektleiterin bei der Jugendzeitschrift Spiesser (2000-2004) und arbeitete in verschiedenen Veranstaltungsagenturen, bevor sie 2004 an einer Privatschule in Costa Rica unterrichtete. Seit Mai 2005 ist Camilla Graubner bei der FSF. Sie verantwortet dort den Bereich Veranstaltungen und ist Mitglied der Redaktion der FSF-Zeitschrift tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien.