Ergebnisprotokoll The Walking Dead, Season 6, Episode 13

Nachdem FOX die ersten Folgen der sechsten Staffel The Walking Dead bereits im Herbst letzten Jahres ausstrahlte, zeigt der Pay-TV-Sender nun immer montags, um 21.00 Uhr, die übrigen Episoden der aktuellen Staffel. Die FSF veröffentlicht auch zu diesen, jeweils parallel zur Ausstrahlung, die Ergebnisprotokolle des Prüfungsausschusses. Die Folge The Same Boat (Im selben Boot) erhielt von der FSF eine Freigabe für Zuschauer ab 18 Jahren, verbunden mit einer Ausstrahlung im Nachtprogramm. FOX strahlt die Episode vorgesperrt und ungeschnitten ab 21.00 Uhr aus.

Ergebnisprotokoll
Prüfausschuss

Allgemeine Angaben
Prüfdatum: 09.03.2016
Sendetitel: THE WALKING DEAD
Staffel: 06
Episodennummer: 013
Episode (deutsch): Im selben Boot
FSK-Freigabe: —

Antrag
Antragsteller: FOX
Gekürzte Fassung: nein
Beantragte Freigabe: ab 16
Beantragte Sendezeit: 22:00 Uhr
Sendelänge: 41 m 15 s

Entscheidung

Freigabe: ab 18 / Nachtprogramm
Stimmverhältnis: 5:0
Sendezeit ohne Auflage

Begründung

Risikodimension/-en:
– Gewaltbefürwortung bzw. -förderung

Staffelbeschreibung 
Auch im zweiten Teil der sechsten Staffel von The Walking Dead reißt die Spannung nicht ab: Alexandria bietet keine Sicherheit mehr vor den angriffslustigen Beißern. Auf einmal sind Rick und die anderen Überlebenden wieder den tödlichen Gefahren der Außenwelt ausgesetzt. In dieser Situation müssen sie sich immer wieder ungeahnten Herausforderungen stellen – doch es eröffnen sich auch Chancen. Fest steht: Die Gruppe kann nur überleben, wenn sie zusammenhält und selbst zu einer ernstzunehmenden Bedrohung wird. Überdies taucht mit dem geheimnisvollen Negan ein mächtiger neuer Gegner auf. Verkörpert wird der Bösewicht von Jeffrey Dean Morgan (Grey’s Anatomy). In den Hauptrollen brillieren einmal mehr die bekannten The Walking Dead-Stars Andrew Lincoln, Norman Reedus, Steven Yeun und Chandler Riggs. Das auf Robert Kirkmans erfolgreicher Comicvorlage basierende Format ist mit wöchentlich bis zu 430.000 Zuschauern die mit Abstand erfolgreichste Serien-Erstausstrahlung im deutschen Pay-TV.

Kurzbewertung
Die vorliegende Folge beginnt wie ein typischer Vertreter der Zombie-Serie, zieht dann im Hinblick auf die Darstellung von Gewalt aber deutlich an.
In den ersten 30 Minuten wird die Patt-Situation zwischen den Gruppen um Rick und Paula geschildert. Beabsichtigt ist ein Gefangenenaustausch, Carol und Maggie gegen Primo, der sich in Ricks Gewalt befindet. Die Frauen um Paula wirken aggressiv und zynisch, beschimpfen ihre Gefangenen als „Schlampe“ und „Miststück“ und bedrohen die schwangere Maggie („die hat einen Braten in der Röhre“). Carol wirkt in dieser Situation mäßigend und zerbrechlich, sie hyperventiliert.
Nach der Verwandlung Donnies gelingt es Carol und Maggie sich zu befreien und es häufen sich drastische Darstellungen von Tötungen, die von den beiden Protagonistinnen verübt werden. Während die eher beiläufigen Zerstörungen von Zombies genretypisch sind, werden Tötungen von Menschen eindringlicher in Szene gesetzt. In der 32. Minute ersticht Maggie Molly und sticht dann mehrfach mit dem Messer auf die Frau ein, die bereits tot am Boden liegt. In der 34. Minute tötet Maggie Chelle durch Kopfschuss, in der 36. Minute wird Paula durchbohrt, nachdem ein Zombie ein Stück aus ihrem Gesicht gerissen hat. Entscheidend für die Freigabe erst ab 18 Jahren war nicht die visuell drastische Umsetzung der Gewaltszenen, sondern deren lange dramaturgische Vorbereitung und positive Kontextualisierung. Anhand von Carol wird die gelungene Überwindung der Tötungshemmung demonstriert und als erfolgreich und notwendig dargestellt. Zu dieser Aussage passt die Schlussszene, in der Rick, der diese Entwicklung längst durchlaufen hat, den gefangenen Primo alias Negan ohne Ankündigung und ohne zu zögern erschießt.
Der Prüfausschuss sah einstimmig das Potenzial von desorientierenden und gewaltfördernden Tendenzen für 16-jährige Zuschauer und entschied entsprechend eine Freigabe erst ab 18 Jahren. Eine Schnittbearbeitung im Rahmen einer Ausschusssitzung wurde nicht gesehen.

Über FSF

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) ist ein gemeinnütziger Verein privater Fernsehanbieter in Deutschland. Ziel der FSF ist es, einerseits durch eine Programmbegutachtung den Jugendschutzbelangen im Fernsehen gerecht zu werden und andererseits durch Publikationen, Veranstaltungen und medienpädagogische Aktivitäten den bewussteren Umgang mit dem Medium Fernsehen zu fördern. Seit April 1994 lassen die Vereinsmitglieder ihre Programme bei der FSF prüfen, seit August 2003 arbeitet die FSF als anerkannte Selbstkontrolle im Rahmen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV).