Zitat Sebastian Fitzek im Interview
Ein Kreuzfahrtschiff sei das ideale Setting für einen Thriller, sagte Bestsellerautor Sebastian Fitzek über sein Buch Passagier 23 in einem Interview. Auf einem Kreuzfahrtschiff lebe man in einer eigenen, kleinen Welt – mitten auf dem Meer.
Die Ausgangsbasis für seine Geschichte liefert das wahre Phänomen, dass jährlich eine gewisse Anzahl an Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff verschwinden. In dem Jahr als er begann sein Buch zu schreiben, waren es 23 Personen. So kam der Titel zu seinem Namen. Und gerahmt wird die Geschichte dadurch, dass sich auf einem Schiff wie in einer Kleinstadt verhalten werde – aber anders als in einer Stadt gibt es keine wachenden Ordnungshüter an Bord. In Fitzeks verfilmter Geschichte liegt die Besonderheit, dass einer dieser verschollenen Menschen nach einer gewissen Zeit wieder auftaucht. Es handelt sich dabei um ein kleines Mädchen, dass Monate zuvor zusammen mit ihrer Mutter verschwand. Anouks Rückkehr mit einem nicht ihr gehörenden Teddy in der Hand und die fortführende Abwesenheit ihrer Mutter geben Rätsel auf. Rätsel, die Polizeipsychologe Martin Schwartz auf dem Kreuzfahrtschiff lösen möchte, obwohl er sich geschworen hatte, nie wieder ein Schiff zu betreten. Schwartz hat ebenfalls verschollene Angehörige zu beklagen. Wird er nun herausfinden, was fünf Jahre zuvor mit ihnen geschah? Was hat es mit Anouk auf sich? Und wo ist ihre Mutter?
Wie auch seine anderen Romane erlangte Passagier 23 ebenso einer der obersten Plätze der Bestsellerliste. Nun hat RTL den Thriller verfilmt – mit Lucas Gregorowicz, Oliver Mommsen und Mercedes Müller in den Hauptrollen. Die Fernsehadaption steht dem gleichnamigen Buch in Punkto Thrill in nichts nach: spannungsreich bis zur letzten Minute – und das ganz ohne gruselige Show- oder Horroreffekte.
RTL zeigt die Romanverfilmung heute um 20.15 Uhr.
FSF: freigegeben ab …
Der Film wird sehr ruhig erzählt und wechselt kontinuierlich zwischen spannungsreichen, auch musikalisch entsprechend untermalten dynamischen Phasen und zur Entspannung einladenden reflektierenden Dialogphasen. An keiner Stelle wurden die ängstigenden Motive von den Mitgliedern des FSF-Prüfausschusses als übermäßig dramatisch oder grenzwertig empfunden. Die Machart des Films setzt weder auf spekulative Schauwerte noch auf Gruseleffekte, sondern entwickelt Spannung vor allem durch die Figurenzeichnung der „Verdächtigen“ und die verklausuliert angedeutete und langsame Erhellung des Kindesmissbrauchs, der jedoch als solcher nicht visualisiert, sondern allein in seinen Folgen, etwa als Kommunikationsverweigerung, deutlich wird. Actionszenen sind kaum vorhanden – der „Thrill“, der sich aus dem mysteriösen Verschwinden von Mutter und Kind entspinnt, entwickelt sich erst nach und nach. Die Tatsache, dass der Ermittler Martin Schwarz die Wahrheit Stück für Stück ans Licht bringen kann und am Ende sogar seinen eigenen Sohn wiedersehen kann, sorgt für Entlastung. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass ab 12-Jährige fähig sind, das Gezeigte entsprechend zu verarbeiten. Der Film erhielt eine Freigabe für das Hauptabendprogramm.
Zur dieser und weiteren ProgrammInfos auf der FSF-Website geht es hier.
Bitte beachten Sie: Bei den Altersfreigaben handelt es sich nicht um pädagogische Empfehlungen, sondern um die Angabe der Altersstufe, für die ein Programm nach Einschätzung der Prüferinnen und Prüfer keine entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkungsrisiken mehr bedeutet.
Mehr Informationen zur Programmprüfung erhalten Sie auf unserer Website. Dort veröffentlichen wir jede Woche neue ProgrammInfos zum aktuellen Fernsehprogramm. Auch diese Auswahl stellt keine Empfehlung dar, sondern zeigt einen Querschnitt der Programme, die den Prüfausschüssen der FSF von den Mitgliedssendern und externen Antragstellern vorgelegt werden.