And the winner is …

Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben in Berlin den medius 2019 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.

„Auch in diesem Jahr wurden viele herausragende Arbeiten eingereicht, die den Fokus auf aktuelle Themen wie: Influencer-Marketing, Salafismus im Netz oder die eSports Spielkultur gelegt haben. Dabei ist besonders erfreulich, dass auch Spezialthemen wie inklusive Medienpädagogik und Angebote für geistig behinderte Menschen aufgegriffen wurden. Der genaue Blick auf die Mediennutzung von Mädchen und Jungen in den diesjährigen Arbeiten hilft uns bei der Bewertung von Medieninhalten wie auch der Ausrichtung unserer Fortbildungsangebote.“, betont Andrea Urban, Kuratoriumsvorsitzende der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen, anlässlich der Preisverleihung in Berlin.

 

v.l.n.r.: Julian Lochowitz (Lobende Erwähnung), Vertreter für Susann Frömmer (1. Preis), Dorothee Schnatmeyer (Laudatorin, MABB), Andrea Urban (Laudatorin, FSF), Eva Schwarz (2. Preis), Siglinde Peetz (3. Preis), Kai Hanke (Laudator, DKHW) © sh/fsf

Mit dem 1. Platz (dotiert mit 1.000 Euro) wurde die Masterarbeit Aktive Videoarbeit mit Jugendlichen mit geistiger Behinderung von Susann Frömmer ausgezeichnet, eingereicht an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Arbeit erschließt die Möglichkeiten und Grenzen einer inklusiven Medienbildung. Dabei bezieht Susann Frömmer Jugendliche mit geistiger Behinderung, deren Erleben und Wahrnehmen in ihren Forschungsprozess ein und verdeutlicht, welchen Beitrag die aktive Videoarbeit mit Jugendlichen mit geistiger Behinderung zur Initiierung von Bildungsprozessen leisten kann, insbesondere mit Blick auf eine diskriminierungsfreie gesellschaftliche Teilhabe und Empowerment.

Der 2. Platz (dotiert mit 800 Euro) ging an Eva Schwarz für ihre Masterarbeit Wie sprechen Jugendliche über Pornografie? (Re-)Produktion von Normvorstellungen in Erzählungen Jugendlicher über die mediale Aneignung von Pornografie. Die Absolventin der Universität Leipzig stellt darin die Perspektive der Jugendlichen auf den Umgang mit Pornografie sowie deren damit verbundenes Normdenken bzw. -handeln in den Mittelpunkt. Daraus leitet sie verschiedene Handlungskonsequenzen für die pädagogische Praxis im Schnittfeld zwischen Sexual- und Medienpädagogik ab, um die Thematisierung von Aspekten rund um sexuell explizites Material und dessen Rezeption zu enttabuisieren.

Den 3. Platz (dotiert mit 700 Euro) verlieh die Jury an Siglinde Peetz für ihre Bachelorarbeit Leben mit Hashtags und Likes. Eine soziologische Rekonstruktion der Umgangsformen junger Leute in den sozialen Medien, eingereicht an der Hochschule Fulda. Die Arbeit untersucht Selbstverständigungsprozesse junger Menschen über angemessenes Online-Handeln und betont im Ergebnis die Wichtigkeit des intergenerationellen Dialogs, wenn es um die Aushandlung von Umgangsformen in sozialen Medien geht, die einem steten gesellschaftlichen und digitalen Wandel unterliegen. Dabei zeigt sie eine beteiligungsorientierte Methode für die Stärkung von Urteilskompetenzen junger Menschen im Hinblick auf soziale Medien auf.

Eine lobende Erwähnung fand die an der Universität Erfurt eingereichte Magisterarbeit Influencer_innen-Marketing auf der Social Media Plattform Instagram: Konzipierung, Durchführung und Evaluation einer medienpädagogischen Projektarbeit zur Förderung der Werbekompetenz Jugendlicher von Julian Lochowitz.

Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2019 in Berlin.

Zum medius 2020

Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 30. November 2019. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail unter: medius@mabb.de. Alle weiteren Informationen zur Ausschreibung 2020 sowie zur stattgefundenen Preisverleihung, finden sich auf der FSF-Website.

 

Über Camilla Graubner

Camilla Graubner studierte Soziologie (Diplom) mit den Schwerpunkten Psychologie und Kommunikationswissenschaften an der TU Dresden. Sie war Projektleiterin bei der Jugendzeitschrift Spiesser (2000-2004) und arbeitete in verschiedenen Veranstaltungsagenturen, bevor sie 2004 an einer Privatschule in Costa Rica unterrichtete. Seit Mai 2005 ist Camilla Graubner bei der FSF. Sie verantwortet dort den Bereich Veranstaltungen und ist Mitglied der Redaktion der FSF-Zeitschrift tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien.