Medienpolitik kompakt September

Medienpolitisch relevante Themen des vergangenen Monats kompakt zusammengefasst
Unter anderem mit den Themen: Online-Plattformen legen der EU-Kommission Verhaltenskodex zum Kampf gegen „Fake-News“ vor *** Streaming-Anbieter wie Amazon oder Netflix sollen mehr europäische Produktionen zeigen *** Der Bundesgerichtshof entschied: Fernsehsender sind nicht für die YouTube-Verbreitung Dritter verantwortlich *** LPR Hessen lässt Studie zur Online-Werbekompetenz von Jugendlichen durchführen *** Ist RTL II noch Vollprogramm?
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Einschaltquoten im Zeitalter des Internets

Seit der Zunahme des „Onlineguckens“ wird viel über Einschaltquoten und Zuschauerzahlen geredet – denn es gibt nur wenige Zahlen, sei es von Mediatheknutzungen oder Amazon-Video-Aufrufen. Es wird immer wieder kritisiert, dass Netflix und Amazon Video aus den Zahlen so ein großes Geheimnis machen und nur sehr selten Einschaltquoten veröffentlichen. Als Netflix einmal eine Ausnahme machte und in Zusammenarbeit mit Nielsen die Zahlen für Orange Is The New Black veröffentlichte, gab es sofort einige Artikel, die sich fragten, warum sich Netflix zu diesem Schritt entschlossen hat. Die am weitesten verbreitete Vermutung: Netflix wollte beweisen, dass es mit etablierten Sendern wie HBO mithalten kann. Weiterlesen ...

Streaming und Kino

Aufregung gibt es jedes Jahr in Cannes. Regelmäßig sorgen die Kleidervorschriften bei Premieren für Ärger, Unmut gibt es auch über die stetig strengeren Sicherheitskontrollen. Spätestens seit vorigem Jahr gibt es aber ein weiteres Thema, das zuverlässig alle Gemüter erregt: das Verhältnis von Streamingdiensten zum Kino. Im Jahr 2016 wurden erstmals Filme gezeigt, an denen Amazon die Rechte hatte – ein Novum in Cannes, das bei anderen Filmfestivals längst keines mehr wäre. Aber Amazon strebt grundsätzlich eine Kinoauswertung an, also trat im Prinzip ein neuer Produzent auf. In diesem Jahr nun liefen mit Okja und The Meyerowitz Stories zwei Filme im Wettbewerb von Cannes, die von Netflix kommen. Weiterlesen ...

Was ihr wollt

Der Platzhirsch im Online-Streaming-Geschäft, Netflix, hat bekanntermaßen die Karten in der TV-Landschaft neu gemischt, als er in die Produktion eigener Inhalte einstieg. Von House of Cards hat inzwischen so ziemlich jeder etwas gehört. Als erste von einem Streaming-Service produzierte Serie war House of Cards eine aufsehenerregende Neuerung und heimste überdies Preise ein. Das eigentliche Novum dieses Streaming-Spielers auf dem TV-Markt liegt jedoch in der Art und Weise, wie die Beauftragung von Produktionen passiert. Netflix hat ein ausgeklügeltes Auswertungs- und Bewertungssystem für die Präferenzen seiner Nutzer hinterlegt, von dem TV-Sender nur träumen können. 67 verschiedene Klassifizierungsmöglichkeiten gibt es allein für Genres. Die Informationen für diese Einstufungen kommen, wie überall im Netz, von den Nutzern selbst. Und die Ergebnisse sind bares Geld wert. So basierte das Konzept für House of Cards – bereits erfolgreiches britisches Serienoriginal plus beliebter und für Qualität bekannter Regisseur plus populärer hochdekorierter Hollywoodstar – auf den Big-Data-Auswertungen des Nutzerverhaltens auf der Plattform. Ein Erfolg mit Ansage, so möchte man meinen. Weiterlesen ...