Medienbarometer 2019

Das Projekt MEDIENBAROMETER stellt die Meinungen von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren in den Mittelpunkt. Es geht um Medieninhalte, um Vorlieben, Trends und Kritik; um Abgrenzungen zur Erwachsenenwelt, Erwartungen und Wünsche an sich selbst.
Im ersten Teil stellte die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zusammen mit dem Medienprojekt Wuppertal Fragen zum Thema Fernsehen.
Welche Rolle spielt das Fernsehen bei Kindern und Jugendlichen? Wird noch mit der Familie zusammen geschaut? Welche Formate mögen sie – welche nicht? Was halten sie vom Jugendmedienschutz?

Wie wird das Fernsehen der Zukunft aussehen?

„Ich glaube, das Fernsehen der Zukunft baut darauf auf, dass es hauptsächlich Netflix gibt und vielleicht auch ein paar andere Programme. Vielleicht kommt etwas ganz Neues dazu. Aber ich glaube eher, dass man dann dafür bezahlt, sich selbst aussuchen zu können, was man guckt, so wie auf Netflix oder Amazon Prime. Ich glaube nicht, dass klassisches Fernsehen mit festgelegtem Programm noch laufen wird.“ (Melina, 16 Jahre)

 

„Ich glaube, es wird wirklich weniger klassisches Fernsehen geben. Das Gerät Fernseher wird es zwar immer noch geben, doch die Leute werden viel mehr Freiheiten im Programm haben. Es wird wahrscheinlich weniger Werbung geben – oder diese zumindest eingebettet in Serien. Es wird meiner Meinung nach nicht so sein wie heute, aber ich glaube nicht, dass das Fernsehen komplett ausstirbt.“ (Lucy, 17 Jahre)


„Ich denke auch, dass Wissensformate zugänglicher werden sollten und das nicht nur auf ARTE, sondern auch auf ProSieben und anderen TV-Sendern. Ich würde sinnlose Inhalte rausnehmen, so Formate wie dieses Mitten im Leben. Das hat keinen Mehrwert, das ist verdummend und es spiegelt nur Schlechtes wider. Ich sehe da einfach keinen Sinn hinter, so etwas im Programm zu lassen.“ (Danja, 19 Jahre)



Wie würdet Ihr das Fernsehen umgestalten?

„Ich glaube, ich würde vor allem bei den Kinderfilmen dieses Hektische rausnehmen. Damit geht ein wenig die Ruhe verloren. Außerdem würde ich mehr Wissen in nicht so qualitativ hochwertige Sender packen, sodass man das Wissen nicht nur auf beispielsweise ARTE erlangt, sondern über eine große Anzahl von Sendern aufnehmen kann – sodass das Fernsehen wirklich auch fördert und nicht nur irgendwas zur Unterhaltung abbildet.“  (Lucy, 17 Jahre)

 

„Was mich wieder zum Fernsehgucken bringen würde, ist wie eine Art eigener Streamingkanal. Also, wenn es jetzt im Fernsehen auch eine Art Kanal gäbe, ähnlich Netflix, sodass man dann draufklickt und sich seine Serie aussuchen könnte und das dann an den jeweiligen Sender gehen würde. Das wäre ja auch eine neue Idee und würde mich auf jeden Fall dazu bringen, mich wieder vor den Fernseher zu setzen.“ (Selçuk, 17 Jahre)

 

„Das ist eine schwere Frage. Ich weiß es nicht, denn für mich ist hauptsächlich das System nicht mehr so attraktiv. Ich gucke nicht mehr so viel klassisches Fernsehen, weil es alternative Angebote gibt, wie das Internet z.B., wo man den gleichen Inhalt herbekommt, aber flexibler in seiner Zeitaufteilung ist.“ (Leonard, 17 Jahre)

 

Über FSF

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) ist ein gemeinnütziger Verein privater Fernsehanbieter in Deutschland. Ziel der FSF ist es, einerseits durch eine Programmbegutachtung den Jugendschutzbelangen im Fernsehen gerecht zu werden und andererseits durch Publikationen, Veranstaltungen und medienpädagogische Aktivitäten den bewussteren Umgang mit dem Medium Fernsehen zu fördern. Seit April 1994 lassen die Vereinsmitglieder ihre Programme bei der FSF prüfen, seit August 2003 arbeitet die FSF als anerkannte Selbstkontrolle im Rahmen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV).