Gewalt, Drogen und Sex. So kurz und knapp kann man den Inhalt der neuen TNT-Serie Animal Kingdom, die heute um 21 Uhr beim Sender TNT-Serie anläuft, beschreiben. Dabei handelt es sich um ein Remake des australischen Thrillers Königreich des Verbrechens aus dem Jahre 2010, das nun in ein Serienformat umgesetzt wurde.
Obwohl die drei Schlagwörter so ziemlich auf die meisten Actionfilme und -serien zutreffen, zieht Animal Kingdom das Setting der Serie etwas anders auf.
Im Fokus steht Josh alias J (Finn Cole) – der, nachdem seine Mutter an einer Überdosis Heroin stirbt, von seiner Großmutter „Smurf“ (Ellen Barkin) aufgenommen wird. Sie wohnt mit ihren drei Söhnen zusammen an der kalifornischen Küste und präsentiert sich im Laufe der Serie als Matriarchin der großen Familie. Zu viert planen und begehen sie Verbrechen, mit deren „Ertrag“ sie ihren üppigen Lebensstil – der von Drogen, Autos und Frauen geprägt ist – finanzieren. Im Laufe des Pilots wird der vierte Sohn Pope (Shawn Hatosy) nach dreijähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen und begegnet dem jungen neuen Mitglied der Bande eher misstrauisch.
J hingegen nimmt als Figur eine interessante Wendung. Sein Charakter entwickelt sich über die Episoden hinweg vom eher passiven „Zuschauer“ zum aktiven Protagonisten. Genreuntypisch zeigt sich die Rolle der Großmutter. Sie fungiert als eine Art Strippenzieherin innerhalb der kriminellen Familie und stellt ihren Status als Familienoberhaupt auf die eine oder andere Weise dar. Ihre Macht, die Brüder zur Vernunft zu bringen, was ihr vor allem auf der emotionalen Ebene gelingt, ist einer der spannendsten Aspekte der Serie. Innerhalb des Brüderquartetts gibt es auch so etwas wie eine Rangordnung und angeführt wird die Gang von dem charismatischen Baz (Scott Speedman), der dem Ex-Häftling Pope als Vernunft in Person an die Seite gestellt wird. Baz‘ Freundin Catherine (Daniella Alonso) und der gemeinsame Sohn scheinen einen positiven Einfluss auf ihn auszuüben.
Insgesamt gibt es viele Elemente, die schon in ähnlichen Produktionen in gleicher Weise zu sehen waren. So sind die männlichen Protagonisten in gefühlt mehr als der Hälfte der Szenen halbnackt bis nackt, nehmen Drogen oder liegen mit unbekleideten Frauen im Bett. Diese stark überzeichneten Abschnitte spiegeln relativ geschickt die Situation der jungen Männer im Zuge ihres kriminellen Milieus wieder. Eventuell ist der Name der Serie auf diese Aspekte zurückzuführen. Die Protagonisten befinden sich in einer animalischen Lebenswelt, in der der Kampf die einzige Möglichkeit ist, sich zu behaupten.
Wie sich die Charaktere entwickeln, wer in der Serie plötzlich verschwindet und vieles mehr, zu sehen in der ab heute um 21 Uhr bei TNT-Serie anlaufenden Dramaserie Animal Kingdom. Wem die ersten 10 Episoden nicht ausreichen, die zweite Staffel wurde bereits fertig gestellt und läuft derzeit in den USA – lässt also auch nicht mehr so lange auf sich warten.
Freigegeben ab …
Die jugendaffine Serie handelt von dem 17-jährigen Joshua, der nach dem Herointod seine Mutter zu seiner ihm unbekannten Großmutter und ihren Söhnen an die kalifornische Küste zieht. Um ihren ausschweifenden Lebensstil zu halten, begehen sie Raubüberfälle. Anfänglich ist Joshua von der verkommenen Erwachsenenwelt irritiert, später wird er wider Willen zum Komplizen. Die provokante Lebenswelt der Erwachsenen lässt dabei nichts aus, was verboten ist und stellt sämtliche Grenzverletzungen als cool dar. Dennoch ist die Distanz des Hauptdarstellers und Sympathieträgers Joshua zur Erwachsenenwelt immer wieder erkennbar, sodass diese Coolness mehrfach gebrochen wird. Eine Reflexion darüber kann damit einem jüngeren Publikum ab 12 Jahren zugetraut werden. Auch die teils brutalen Gewaltszenen und die milieutypische Sprache können von dieser Altersgruppe durch den deutlich fiktionalen Rahmen distanziert wahrgenommen werden.
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Bitte beachten Sie: Bei den Altersfreigaben handelt es sich nicht um pädagogische Empfehlungen, sondern um die Angabe der Altersstufe, für die ein Programm nach Einschätzung der Prüferinnen und Prüfer keine entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkungsrisiken mehr bedeutet.
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