„Warum gibt es eigentlich keinen „Presserat“ für das Fernsehen?“

Warum gibt es eigentlich keinen "Presserat" für das Fernsehen?" frage ich mich immer wieder, zum Beispiel wenn sich Zuschauer bei der Jugendschutzhotline über „unverantwortlichen Journalismus“ beschweren. Jugendschutzkriterien sind von solchen Beschwerden selten berührt, vor allem auch deshalb, weil bei Tagesaktuellem und bei Nachrichtenbeiträgen in der Regel das so genannte Berichterstattungsprivileg des § 5 Abs. 6 JMStV greift. Weiterlesen ...

Jugendschutzprogramme sichern gleichzeitig Freiheit im Netz

Am 13. Februar 2012 hat die KJM die ersten Jugendschutzprogramme für Internet-Inhalte anerkannt. Die Geburt war kompliziert und dauerte fast ein Jahrzehnt. Bereits seit dem 1. April 2003 werden Jugendschutzprogramme im Internet akzeptiert. Doch zur Anerkennung eines Programmes war es bisher nicht gekommen. Die Gründe sind vielfältig: Einerseits hält sich das Risiko, mit einem Verstoß aufzufallen, angesichts einer unübersichtlichen Menge an Angeboten in Grenzen. Somit entstand bei den betroffenen Unternehmen kein sehr hoher Leidensdruck. Andererseits stellte die KJM relativ hohe Sicherheitsanforderungen, die technisch nicht umsetzbar waren. Weiterlesen ...

Im Nirwana der Repräsentationskritik

„Wirklich. Fernsehen. Wirklicher?“ war eine Tagung zu „Scripted Reality“ überschrieben, die am 10. Mai auf Einladung der Medienanstalten in Berlin stattfand. Die Gastgeber Thomas Langheinrich und Winfried Engel betonten eingangs fast entschuldigend, dass es bei dem als solchen angekündigten „Workshop“ zu Scripted Reality Formaten nicht um aufsichtsrechtliche Fragen und damit nicht um justiziable Jugendschutzprobleme gehe, auch keinesfalls um Geschmacksfragen, vielmehr um eine aus ihrer Sicht dringend notwendige gesellschaftliche Diskussion. Vollständig oder in Teilen gescriptete Doku-Soaps dominieren das Tages- insbesondere das Nachmittagsprogramm der großen Privatsender seit ca. 2 Jahren. Das Genre ist seit 12 Jahren auf dem Vormarsch und eine spezifisch deutsche Erfindung. Die Produktionskosten sind niedrig und die Quoten außerordentlich gut; auch Kinder zwischen 3 und 13 Jahren gucken in relativ großer Zahl regelmäßig Sendungen, die ihren Realitätsgehalt durch Stilmittel, die vor einigen Jahren noch mit dokumentarischem Erzählen assoziiert wurden, bewusst zu verunklaren suchen. Weiterlesen ...

DSDS Kids läuft an: Welche Aufgaben hat der Kinder- und Jugendschutz?

Kaum hatte RTL im März 2012 angekündigt, eine Kinderausgabe von DSDS für junge Talente zwischen 4 und 14 Jahren produzieren zu wollen, gingen Anfragen und Beschwerden bei der FSF ein. Viele sorgen sich darum, dass nun auch ganz junge Kandidatinnen und Kandidaten dem zum „Poptitan“ stilisierten Jurykopf Dieter Bohlen gegenübertreten sollen – schließlich ist der berüchtigt dafür, manchen Teilnehmern an der Castingshow beleidigende Kommentare entgegen zu schleudern und so vor den Augen eines Millionenpublikums zu blamieren. Kann man Kindern dies zumuten bzw. darf man sie dem aussetzen? Inwieweit sind die teilnehmenden Kinder geschützt? Muss man dem Vorhaben nicht von vornherein eine Absage erteilen? So oder ähnlich lauten die Fragen. Weiterlesen ...