#nichtselbstverständlich

Joko & Klaas – Seismographen der Relevanz
Das hat gesessen. Wieder mal haben Joko & Klaas überrascht. Diesmal mit #nichtselbstverständlich, einer Dokumentation über den Pflegenotstand im Gesundheitssystem Deutschlands, die als siebenstündige Sondersendung von Joko & Klaas Live am 31. März 2021 bei ProSieben lief. Die Reaktionen darauf waren zu Recht überbordend und durchweg positiv. Die Premiumgesichter von ProSieben lieferten hier, so der einhellige Tenor, ein Stück deutsche Fernsehgeschichte ab, was man schon an den Tweets der Konkurrenz von RTL bis ARTE noch während der Sendung beobachten konnte. Uwe Breitenborn mit einem Überblick zur Medienresonanz.
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Unsinnlich, aber nicht unsinnig

FSF-Jahrestagung und Prüferfortbildung am 25. September 2020
„Berlin fehlt“ – so lautet eine Erkenntnis aus der Evaluation der mobilen Prüfungen, die zu Beginn der diesjährigen Jahrestagung vorgestellt wurde. Klar, wer bislang hin und wieder auf Einladung der FSF in die Hauptstadt reisen durfte, erlebt die Verbannung ins Homeoffice besonders einschneidend. Auch die Jahrestagung fand erstmals am Bildschirm statt, und der Verlust war spürbar. Nur die wenigsten Arbeitszimmer dürften mit der Pracht des Magnus-Hauses mithalten können, das üblicherweise die Kulisse für das jährliche Zusammentreffen bietet.
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Stärker als Fiktion?

Seriendauerbrenner schwächeln gegen Quiz und Infotainment. In Krisenzeiten sehen die Zuschauer lieber Unterhaltung als Krimi und Drama.
Fünf Jahre lang hat die ARD unter der Dachmarke Heiter bis tödlich am umkämpften Vorabend alle möglichen regionalen Krimiserien ins Quotenrennen geschickt; genützt hat es nichts. Deutlich erfolgreicher als die Serien war im Ersten das einfachste und älteste Unterhaltungsgenre im Fernsehen: Einer stellt Fragen, die anderen müssen antworten. Die Sendung Wer weiß denn sowas? bewegte sich mit der zeitgleich ausgestrahlten ZDF-Soko auf Augenhöhe, was laut NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann, der für die ARD den Vorabend koordiniert, „viele Jahre undenkbar gewesen wäre“. Kürzlich hatte die Quizshow über 3 Mio. Zuschauer; so einen Wert hat die ARD am Vorabend schon lange nicht mehr erzielt.
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Die Ruhe weg

In Norwegen sehen sie dem Gras beim wachsen zu. Naja, nicht ganz. Aber sie sehen im Fernsehen Booten und Bahnen beim Fahren, Leuten beim Stricken und Holz beim Verbrennen zu. Da wäre das Gras nur der nächste logische Schritt. Vielleicht würde auch das dieselben unglaublichen Einschaltqouten bringen wie die Boote und Bahnen. Und das Holz. Denn die sind bei Weitem kein Witz. Langsames Fernsehen – „Slow TV“ – nennt sich dieser Trend, über den inzwischen in der gesamten Weltpresse berichtet wird. Losgetreten hat ihn der norwegische Staatssender NRK 2. Als 2009 die landschaftlich spektakuläre Traditions-Bahntrasse Bergen-Oslo 100 Jahre alt wurde, hatte der Produzent Rune Møkleburst die Idee, die gut sieben Stunden dauernde Fahrt live zu übertragen. Komplett. Jede abgefahrene Minute. Weiterlesen ...