Ein Rest Unsicherheit

Im Dezember 2015 haben die Ministerpräsidenten der Länder den Entwurf zur Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags ratifiziert. Seitdem liegt er den Länderparlamenten zur Zustimmung vor. Erst nach dieser Zustimmung kann der Entwurf wie geplant am 1. Oktober 2016 in Kraft treten. Ein wesentlicher Bestandteil der Novellierung ist eine Erleichterung für die Zulassung von Jugendschutzprogrammen, die in Zukunft von den Selbstkontrollen anerkannt werden können und für die einige neue Entwicklungsmöglichkeiten – z.B. spezifische Lösungen für Apps oder Smart-TV – aufgezeigt werden. Im Editorial bemängelt Joachim von Gottberg, Chefredakteur der tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien, dass dringend notwendige Anpassungen im Jugendmedienschutz durch Diskussionen in Detailfragen verzögert werden. Weiterlesen ...

In der Hoffnung, einen brauchbaren Weg zu finden

In diesem Jahr riss der gefühlt schon ewig bestehende graue Himmel über Berlin eine Woche vor Ostern erstmalig auf. Frühlingswärme lag über der Stadt und: „Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!“. Um die Mittagszeit füllten sich Parkanlagen und Brachen, erste leichte Kleidung war zu sehen und von noch kümmerlichem Wiesengrün übertrug sich eine geradezu beschwingte Stimmung, die sogar noch im U-Bahn-Zug nachzuwirken schien. Sicher saß hinter irgendwelchen Fenstern auch manch Famulus Wagner, der mit all dem Treiben nichts anzufangen wusste, doch für den Moment dominierte das von der Natur vermittelte „Hoffnungsglück“. Weiterlesen ...

Gutes im Schlechten

Jan Böhmermanns Schmähgedicht und die unkalkulierbaren Folgen. Zugegeben, lachen musste ich schon, aber gleichzeitig machte sich ein merkwürdiges Gefühl breit: Wie würde ich mich fühlen, wenn sich jemand in aller Öffentlichkeit über die Qualität meiner Genitalien, die Länge des Geschlechtsteils und absonderliche Sexualpraktiken äußerte, um damit angeblich klarmachen zu wollen, worin der Unterschied zwischen erlaubter Satire und unerlaubter Beleidigung besteht? Und: Wie hätten diejenigen (z. B. Mathias Döpfner), die sich uneingeschränkt hinter Jan Böhmermann stellen, reagiert, wäre es nicht um Recep Tayyip Erdogan, sondern um Benjamin Netanjahu oder Barack Obama gegangen? Weiterlesen ...

Schere im Kopf. Wenn Informationen Vorurteile bestätigen

Chefredakteur Joachim von Gottberg plädiert dafür, im Sinne "einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit und eines an der Wahrheit orientierten Journalismus, die relevanten Fakten zu nennen" und nicht "aufgrund vermeintlich moralisch richtiger Entscheidungen in der Berichterstattung Informationen zurückzuhalten oder zu selektieren". Das hier veröffentlichte Editorial ist in der aktuellen Ausgabe der tv diskurs 75 – Heft 1/2016 – Im Globalen Dorf. Wie Medien unser Leben neu organisieren erschienen und als Podcast auf unserer Website abrufbar. Weiterlesen ...

News für die Hashtag-Generation

Lustige Bilder, kurze Videos, emotionale Schlagzeilen – das ist es, was junge Leute in den sozialen Netzwerken am liebsten miteinander teilen. Und genauso bunt und locker möchten sie auch die wichtigsten News aufbereitet haben. Diesen Wunsch bedient seit einem Jahr hierzulande der deutsche Ableger der amerikanischen Internetplattform BuzzFeed. Inzwischen gibt es einige Nachahmer. Vera Linß über Portale wie BuzzFeed, ze.tt, bento und BYou, die alle um die junge Zielgruppe werben. Weiterlesen ...