Tote Augen lügen nicht

Wenn ein Leben nicht in den Bahnen verläuft, die ein jemand sich vorgestellt hat – vielleicht eine Kurve, die sich in die falsche Richtung krümmt – dann geschieht es, dieses eine kleine Hindernis wird zu einer unüberwindbaren Hürde, die nicht genommen werden kann. Die Ereignisse scheinen nicht mehr aufhaltbar und der freie Fall ist womöglich die letzte Konsequenz. Ein Leben ist voller Höhen und Tiefen und den Dingen, die den Menschen umtreiben. In der zweiten Staffel von True Detective treffen nun vier solcher Individuen ungewollt aufeinander und müssen ihre Leben für den Zeitraum von acht Episoden einer gemeinsamen Sache widmen. Weiterlesen ...

Matthew McConaughey: Vom Schönling zum smarten Charakterdarsteller

Eigentlich ist Hollywood für mitteleuropäische Zungen doch recht simpel gestrickt: ein bisschen Hanks und Hoffman, mal ein Depp, Pitt, Fox oder schlimmstenfalls Zellweger oder Redford. Alles machbar. Aber Mäc-konou-hej? Muss das sein? Und ob! Denn der Texaner mit dem vermeintlich unaussprechlichen Namen scheint nicht nur deshalb kaum in die Reihe der ewig genretreuen Blockbuster-Magneten (an dieser Stelle dürfen natürlich Ryan und Grant nicht fehlen – auch machbar) zu passen. Als Matthew McConaughey, geboren am 4. November 1969, zu Beginn der 1990er-Jahre aufbrach, um vom texanischen Provinznest Uvalde aus die Filmmetropole zu erobern, war er vor allem eines: schön. Weiterlesen ...

Die Zeit ist ein flacher Kreis

Als True Detective Anfang des Jahres anlief, überschlugen sich die Kritiker geradezu mit Lob. HBO hatte sich in alter Stärke zurückgemeldet. Die Serie ist nicht nur hervorragend besetzt, sondern hat eine Färbung, die trotz der ungesättigten Töne durchtränkt ist mit dichter Atmosphäre und Mysterium. Eine Stimmung, die viel mit der Landschaft des US-amerikanischen Südens zu tun hat, wo das Drama spielt, und die der Regisseur Cary Fukunaga gekonnt in melancholische Bilder epischen Ausmaßes zu verpacken wusste. True Detective zieht einen sofort in seinen Bann. Die Serie handelt primär von einem grausigen Mordfall, der potenziell zu einer ganzen Serie von Morden gehört. Die Geschichte wird in Rückblicken erzählt. Ein abgewrackter Matthew McConaughey (Rust Cole), vom Leben und diversen Substanzen gezeichnet, wechselt sich dabei mit einem ebenso in die Jahre gekommenen Woody Harrelson (Marty Hart) ab. Weiterlesen ...

Serien-Identitätskrise

Die Emmy-Nominierungen sind raus. Und es herrscht Kategorienchaos. Ein Problem, das der Kritiker Alan Sepinwall als Vorgang umreißt, wenn eine Serie wie Shameless von der Dramakategorie ins Komödienfach wechseln kann, nachdem sie die düsterste Staffel überhaupt abgeliefert hat. Wenn True Detective als Dramaserie angesehen wird, während American Horror Story eine Miniserie ist, obwohl beide Shows dieselbe Struktur haben. Und wenn die vierte Staffel von Treme als Miniserie gehandelt wird, weil davon nicht genug Folgen produziert wurden, um irgendwo sonst eingereicht zu werden. Weiterlesen ...