Liebesgrüße aus Moskau

Teil II. The Americans ist die zurzeit wohl komplexeste Serie, die es zu sehen gibt und das, obwohl sie in einem Jahrzehnt spielt, in der die Gut-und-Böse-Rhetorik Hochkonjunktur hatte. Gestern erschien bereits Teil I des Beitrags Liebesgrüße aus Moskau. Heute die Fortsetzung. Wer sind DIE titularen Amerikaner aus dem Serientitel? Sind es die Jennings, die fast amerikanischer als die Amerikaner selbst sind, weil sie es sein müssen in ihrem Simulakrum von Leben? Oder ist es die Familie von gegenüber, die, wie es der Zufall so will, die Familie des FBI-Agenten Stan Beeman ist. Dieser glaubt ebenfalls, die Bösen zu jagen und die Welt zu verbessern. Im Gegensatz zur Kluft zwischen ihm und seiner Frau, die durch seine Arbeit hervorgerufen wird, entwickelt sich zwischen ihm und seiner Informantin, der KGB-Agentin Nina Sergeevna, eine sehr natürlich scheinende emotionale Verbindung, die gerade darauf basiert, dass sie quasi denselben Job haben. Weiterlesen ...

Liebesgrüße aus Moskau

Teil I. „Was haben Sie denn an „Evil Empire“ und „Mr. Gorbachev, tear down this wall!“ nicht verstanden?“, fragte der Komiker Stephen Colbert neulich Keri Russell, die Hauptdarstellerin der Serie The Americans. Die humoristische Kritik in dieser Frage bezog sich auf die Weigerung der Serie, sich an die Schwarz-Weiß-Malerei des Kalten Krieges zu halten, zu dessen Zeiten sie spielt. Und damit traf Colbert den Nagel auf den Kopf. Denn The Americans ist die zurzeit wohl komplexeste Serie, die es zu sehen gibt und das, obwohl sie in einem Jahrzehnt spielt, in der die Gut-und-Böse-Rhetorik Hochkonjunktur hatte. Weiterlesen ...

Und jetzt alle zusammen: „Arrivederci“!

Was tun, wenn die Filmfigur eine Fremdsprache spricht, die der Schauspieler oder die Schauspielerin nicht beherrscht? Nur selten wird dieses Problem zufriedenstellend gelöst. Zufriedenstellend wäre etwa, einen Muttersprachler für die Rolle zu nehmen. Oder die Schauspieler in der entsprechenden Fremdsprache zu unterrichten. Oder zumindest auf eine halbwegs korrekte Aussprache zu achten. Meistens scheint man jedoch ein wenig Lautmalerei ins Skript zu kritzeln und alle hoffen, dass das, was die Schauspieler von sich geben, schon irgendwie als die gewünschte Sprache durchgehen wird. Der Film, der diese Problematik am besten demonstriert und auch persifliert ist Quentin Tarantinos Inglourious Basterds. Weiterlesen ...

Ende der Spielzeit. Teil 1 – Psychologisches, Brillantes und Hochkarätiges

Den Beginn des Sommers sieht der Serienfan mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommen. Denn in dieser Zeit wird es um die Serien immer etwas ruhiger. Im Moment geben sich noch einige Schwergewichte den Staffelstab in die Hand – Game of Thrones hat gerade seine vierte Staffel beendet, dafür geht True Blood in die mit Spannung erwartete letzte Runde. Und ein paar interessante Neueinsteiger sind ins Rennen gegangen – die Goth-Miniserie Penny Dreadful und Halt and Catch Fire, von dem noch nicht so recht klar ist, was es genau ist. Doch generell ist derzeit nicht besonders viel los, bis es dann mit etwas meteorologischer Verspätung im Herbst wieder heiß hergehen wird. Das gibt einem jedoch Gelegenheit, auf die letzte Herbst/Winter-, die eigentlich eine Herbst/Winter/Frühling-Saison ist, zurückzublicken. Und die hatte wahrlich so einiges zu bieten. Weiterlesen ...