Auf der Suche nach „The Outsider“

The Outsider: Neue Mystery-Thriller-Serie auf Sky

Die Serie The Outsider startet düster: In Georgias Wäldern wird eine verstümmelte Leiche eines Kindes gefunden. Es handelt sich dabei um den 11-jährigen Frankie Petersen. Schnell lässt sich anhand von scheinbar eindeutigen Beweisen ein Mörder bestimmen. Der Verdacht fällt auf Terry Maitland (Jason Bateman), ein Lehrer, der im Ort als liebevoller Familienvater und sozial engagiert gilt. Terry wird schließlich vom zuständigen Ermittler, dem Polizisten Ralph Anderson (Ben Mendelsohn) vor öffentlichem Publikum verhaftet und abgeführt. Für den erfahrenen Polizisten hat der Fall eine tiefgehende persönliche Bedeutung, auch sein Sohn starb im jungen Alter.

Aus Wut und der eigenen noch immer andauernden Trauer heraus, versucht Anderson den Fall so schnell wie möglich abzuschließen, doch es kommt anders: die scheinbar so sichere Beweislage bröckelt. Terry hat ein Alibi, welches von Zeugenaussagen und Videoaufnahmen bestätigt wird. Im Versuch, die widersprüchlichen Beweise in Beziehung zu setzen und den Täter so schnell wie möglich zu finden, engagiert Anderson die Privatdetektivin Holly Gibney (Cynthia Erivo). War Terry wirklich der Mörder?

 

Zur deutschsprachigen kurzen Version eines Trailers bei Sky

Die zehnteilige HBO-Serie polarisiert aufgrund ihres Spannungsfaktors, der düsteren, mysteriösen Stimmung sowie ihrer detailliert gezeichneten Charaktere. Während der Polizist Anderson rational und faktenbasiert arbeitet, sind die Ermittlungsarbeiten von Gibney fast schon spirituell angehaucht. Doch es sind genau diese unterschiedlichen Herangehensweisen, die die Mordaufdeckung in ihrem Verlauf interessant und spannend machen. Zu jeder Zeit präsent ist die Schuldfrage, welche im Hinblick auf die widersprüchlichen Beweise fast schon unbeantwortbar scheint. Teilweise scheinen die Grenzen zwischen Täter und Opfer zu verschmelzen, was den Zuschauer schon mal ratlos zurücklassen kann.

Seit dem 13. Januar kann The Outsider in ihrer englischsprachigen Originalfassung auf Sky Q, Sky Go und Sky Ticket in Deutschland geschaut werden. Ab morgen, dem 20. März um 20.15 Uhr, ist die zehnteilige Mystery-Thriller-Serie auch in der deutschsprachigen Version auf Sky streambar.

 

FSF: Erste Episode freigegeben ab …

Im Vordergrund der Serie steht eine Mordermittlung, dennoch wird der ermordete Junge nicht als Identifikationsfigur aufgebaut, wodurch das Thema der Kindstötung für Kinder und jüngere Jugendliche nicht anschlussfähig wird. Gewalthandlungen und Androhungen werden primär auf der Dialogebene thematisiert. So werden Bilder der Kinderleiche nur flüchtig und abstrakt gezeigt und von dem anschließenden Fokus auf die Ermittlungsarbeiten entlastend aufgefangen. Ein zu drastisch inszeniertes Bild muss für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfallen. Die thematisierten Gewaltaspekte werden zu keiner Zeit positiv oder befürwortend dargestellt. Insgesamt ist das Setting zwar düster und unheimlich inszeniert, dennoch wird die Handlung langsam erzählt und ist vor allem dialogorientiert, was ebenfalls Entlastung bringt. In der Gesamtbetrachtung überwiegt das Rätsel des Whodunit und weniger die brutale Tat selbst. Trotz der ambivalenten Figurendarstellung verfolgen die Hauptpersonen immer die Aufklärung des Verbrechens. Einem jüngeren Publikum ab 12 Jahren ist zuzutrauen, die erste Episode ohne nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigungen zu verarbeiten. Die vorgelegte Episode wird unter einer Schnittauflage für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben*; in der ungeschnittenen Originalversion bedeutet dies eine Freigabe für das Spätabendprogramm.

FSF: freigegeben ab 12 Jahren | Hauptabendprogramm © FSF     FSF ab 16 Jahren © FSF

 

Zu dieser und weiteren ProgrammInfos auf der FSF-Website geht es hier.

*Pay-TV-Anbieter oder Streamingdienste können eine Jugendschutzsperre aktivieren, die von den Zuschauern mit der Eingabe einer Jugendschutz-PIN freigeschaltet werden muss. Somit gelten die üblichen Sendezeitbeschränkungen und Schnittauflagen nicht. Weitere Informationen zu Vorschriften und Anforderungen an digitale Vorsperren als Alternative zur Vergabe von Sendezeitbeschränkungen sind im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (§ 5 Abs. 3 Nr. 1; § 9 Abs. 2 JMStV) sowie in der Jugendschutzsatzung der Landesmedienanstalten (§ 2 bis § 5 JSS) zu finden.”

Bitte beachten Sie: Bei den Altersfreigaben handelt es sich nicht um pädagogische Empfehlungen, sondern um die Angabe der Altersstufe, für die ein Programm nach Einschätzung der Prüferinnen und Prüfer keine entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkungsrisiken mehr bedeutet.

Mehr Informationen zur Programmprüfung erhalten Sie auf unserer Website. Dort veröffentlichen wir jede Woche neue ProgrammInfos zum aktuellen Fernsehprogramm. Auch diese Auswahl stellt keine Empfehlung dar, sondern zeigt einen Querschnitt der Programme, die den Prüfausschüssen der FSF von den Mitgliedssendern und externen Antragstellern vorgelegt.

Über Lena Wandner

Lena Wandner studierte Kommunikationswissenschaft und Romanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Kinder- und Jugendmedien an der Universität Erfurt. Ihr Interesse gilt insbesondere der Medienwirkungsforschung und dem Jugendmedienschutz, weswegen sie sich auch für ein Praktikum bei der FSF entschied, zeitweise als freie Blogautorin arbeitete und in 2020 als Social-Media- und Bogredakteurin für die FSF tätig war.