Jugendschutz. Absurder Streit statt verantwortungsvoller Zukunftsplanung

Es ist vollbracht: Am 1. Oktober 2016 ist der neue Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) in Kraft getreten. In der Öffentlichkeit steht das Thema seit einiger Zeit nicht mehr oben auf der Agenda, selbst beim Amoklauf von München im Juli 2016 blieb die Forderung nach schärferem Vorgehen gegen gewalthaltige Computerspiele sehr im Hintergrund. Welche Erklärungen gibt es für dieses zurückgehende Interesse am Jugendschutz? Ist es die Kapitulation gegenüber dem Internet, das praktisch alles, was wir im Kino, auf DVD oder im Fernsehen mit strengen Kriterien messen, mehr oder weniger offen und ungefiltert bereithält? Oder ist bei vielen Eltern der Eindruck entstanden, dass trotz zunehmender Verfügbarkeit nahezu aller Inhalte ihre Kinder immer noch recht friedlich und verträglich sind? Niemand kennt die wirklichen Gründe für das scheinbar nachlassende Interesse. Weiterlesen ...

Ein Rest Unsicherheit

Im Dezember 2015 haben die Ministerpräsidenten der Länder den Entwurf zur Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags ratifiziert. Seitdem liegt er den Länderparlamenten zur Zustimmung vor. Erst nach dieser Zustimmung kann der Entwurf wie geplant am 1. Oktober 2016 in Kraft treten. Ein wesentlicher Bestandteil der Novellierung ist eine Erleichterung für die Zulassung von Jugendschutzprogrammen, die in Zukunft von den Selbstkontrollen anerkannt werden können und für die einige neue Entwicklungsmöglichkeiten – z.B. spezifische Lösungen für Apps oder Smart-TV – aufgezeigt werden. Im Editorial bemängelt Joachim von Gottberg, Chefredakteur der tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien, dass dringend notwendige Anpassungen im Jugendmedienschutz durch Diskussionen in Detailfragen verzögert werden. Weiterlesen ...

Rechtssicherheit und Stärkung der Selbstkontrollen

medien impuls zur gegenwärtigen Reform des Jugendmedienschutzes
Kinder und Jugendliche können künftig effektiver als bisher vor schädlichen Einflüssen durch Medien geschützt werden. Einen Durchbruch zu klaren Regeln, die sich an der Medienrealität orientieren, sehen Experten allerdings noch nicht. Mit diesem Ergebnis endete der Berliner medien impuls am vergangenen Donnerstag (26. November 2015), zu dem die Freiwilligen Selbstkontrollen Fernsehen (FSF) und Multimedia-Diensteanbieter (FSM) gemeinsam eingeladen hatten.
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Lücken im System

Die Rundfunkreferenten der Bundesländer haben sich auf den Entwurf für einen novellierten Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) geeinigt. Die Resonanz aus den Einrichtungen der Selbstkontrolle ist verhalten bis zuversichtlich, aber eindeutig: Die Reform darf nur ein erster Schritt sein. Tatsächlich hat der Gesetzgeber noch viel Arbeit. Es gilt, die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte aufzuholen. Eine enge Verzahnung der Jugendschutzbemühungen von Bund und Ländern ist überfällig. Tilmann P. Gangloff zum Stand des neuen JMStV. Weiterlesen ...