Dem Hass begegnen

In letzter Zeit bemerke ich eine beunruhigende Tendenz an meinem Online-Verhalten: Bevor ich so manchen Tweet absende, überlege ich kurz, ob ich die Reaktionen ertrage, die er auslösen könnte. Wurde Twitter noch vor einigen Jahren als Plattform belächelt, auf der sich Leute über ihr Mittagessen unterhalten, ist sie heute sehr politisch. Sie erlaubt es, dass Menschen ohne Zugang zu professionellen Medien Inhalte und Meinungen posten. Im Grunde genommen ist das ein basisdemokratischer Traum – und noch dazu die Möglichkeit, seine eigene Wahrnehmung von der Welt stets zu hinterfragen und zu erweitern. Doch auf jede Meinungsäußerung, auf jeden Tweet kann auch Hass folgen. Weiterlesen ...

Medienpolitik kompakt November

Medienpolitisch relevante Themen des vergangenen Monats kompakt zusammengefasst 
Unter anderem mit den Themen: Einführung einer europäischen Digitalsteuer? *** Studie zur "Generation Internet" *** „Jugend-Check“: Instrument für eine jugendgerechte Gesetzgebung *** Landesmedienanstalten veröffentlichen neue Kennzeichnungsmatrix zum Influencer-Marketing *** FSM e.V. stellt Jugendmedienschutzindex vor ***
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Queer as US-Serien

1990 war die Welt noch eine andere: Deutschland war im Fußball richtig gut, ich ging zur Schule und fand Texte schreiben ziemlich doof, und beim WDR brach die Zuschauerhotline zusammen, weil Carsten Flöter einen anderen Mann küsste. Mal abgesehen vom Fußball war früher also doch nicht alles besser. Anfang diesen Jahres gab Georg Uecker, der Schauspieler, der Carsten Flöter seit Folge 6 der Lindenstraße spielt, ein Interview in der taz, in dem er sich an die Zeit kurz nach Ausstrahlung der besagten Szene erinnert: „Es gab extrem heftige Reaktionen auf diesen Kuss. […] Weiterlesen ...

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Sebastian Fitzek ist wohl derzeit der erfolgreichste Thrillerautor Deutschlands. Seit seinem Debütroman Therapie, der 2006 veröffentlicht wurde, führt er die Bestsellerliste fortwährend an. Längst ist er auch international erfolgreich – 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Nun hat Sat.1 den Psychothriller Amokspiel verfilmt. Wer Amokspiel bereits gelesen hat, der weiß, dass die Handlung einiges für einen spannenden Krimiabend vor dem Fernsehgerät bereithält. Weiterlesen ...

Frauen wollen kein Zampano sein

Warum Filme größtenteils von Männern gedreht werden
Frauen sind auf Deutschlands Regiestühlen deutlich unterrepräsentiert: Nur jeder fünfte Kinofilm stammt von einer Regisseurin; beim Fernsehfilm ist die Diskrepanz noch deutlicher. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen müssen Regisseurinnen also entweder talentierter sein oder die richtigen Beziehungen haben. Natürlich machen sie nicht automatisch die besseren Filme, aber sie erzählen Geschichten anders und außerdem andere Geschichten. Warum sie das so vergleichsweise selten tun dürfen, ist ein Rätsel: 50 Prozent der Filmhochschulabsolventen mit Regiediplom sind Frauen aber nur 14 Prozent arbeiten später tatsächlich im erlernten Beruf, sagt Doris Dörrie in der ARD-Dokumentation Superfrauen. Die kommerziell wie auch künstlerisch erfolgreichste deutsche Filmemacherin (Männer, Kirschblüten – Hanami) lehrt seit zwanzig Jahren an der HFF in München.
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