Neu: tv diskurs 3/2015 Ausnahmezustand. Unser Umgang mit medialen Darstellungen von Krisen und Katastrophen

In wenigen Tagen erscheint das neue Heft der tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien. Hier gibt es schon einmal eine kleine Vorschau auf die 73. Ausgabe!

Die modernen Medien, insbesondere Fernsehen und Internet, beliefern uns nahezu live mit Informationen aus allen Winkeln dieser Erde. Während das Fernsehen oft noch eine Zeit braucht, um über Reporter aus Krisenregionen oder Katastrophen-
gebieten zu verfügen, sind im Internet bald mit Mobiltelefonen gefilmte Aufnahmen zu sehen. Wie gehen wir aber mit dieser Fülle von Informationen um? Welche Ereignisse erreichen unsere Gefühle und wie schaffen wir es, Nachrichten über Tausende von Menschen, die über Nacht durch ein Erdbeben fernab unserer Lebenswelt unter qualvollen Bedingungen gestorben sind, zu verarbeiten? Wird unsere Empathie überstrapaziert oder stumpfen wir bei der Vielzahl solcher Meldungen ab?
Die mediale Aufmerksamkeit angesichts des Absturzes der Germanwings-Maschine am 24. März 2015 machte eindrucksvoll deutlich, wie die betreffende Nachricht unsere Nation für ein paar Tage zusammengeschweißt hat. Welche unterschiedlichen Funktionen kann die mediale Berichterstattung haben? Ist sie reiner Selbstzweck oder fördert sie unser Engagement? Kann sie dazu beitragen, Voraussetzungen zu schaffen, um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern? Außerdem: Wie helfen uns die Medien, unser Mit gefühl und unsere Trauer zu verarbeiten und wie sehen Trauerrituale in unserer heutigen Zeit überhaupt aus? All diesen Fragen widmet sich die aktuelle Ausgabe der tv diskurs.

tv diskurs 73 Ausnahmezustand. Unser Umgang mit medialen Darstellungen von Krisen und Katastrophen © FSF

EDITORIAL

INTERNATIONAL
„Steine flogen wie Konfetti“
Blick auf die Ukraine-Krise beim goEast-Filmfestival
Jens Dehn

Russisches Fernsehen
Programme zwischen Tradition und Moderne
Polina Roggendorf

PÄDAGOGIK
„Gib mir mal das Blut“
Horrorfilm-Workshop führt Jugendliche an das Medium Film heran
Jens Dehn

TITEL
Von der Todesanzeige bis Facebook
Trauerkultur und Medien gestern und heute
Norbert Fischer

Ist das alles nicht furchtbar?!
Über Nachrichtensendungen, Informationen und Katastrophenberichterstattung
Gerd Hallenberger

Ökonomie der Krisenwahrnehmung
Wie Zuschauer auf Kriegs- und Katastrophenberichte reagieren
Gespräch mit Jürgen Grimm

Aufgaben und Versuchungen der Medien bei Katastrophen
Zur medienethischen Kritik am Zusammenhang von Katastrophenmedien und Medienkatastrophen
Alexander Filipovic

Schockstarre:
Wenn sich Opfer als Freiwild der Medien fühlen
Thomas Hestermann

„Trauer nicht kommerziell ausbeuten“
Gespräch mit John Dussich

Sterben, um zu leben?
Der Tod und das Kino
Werner C. Barg

Die innere Wahrheit
Contergan-Autor Benedikt Röskau schreibt ein Drehbuch über die Germanwings-Katastrophe
Gespräch mit Benedikt Röskau

„Der einsame Trail in die Ewigkeit“
Klaus-Dieter Felsmann

PANORAMA

WISSENSCHAFT
Binge Watching
Die neue Attraktivität von Serien im Internet
Juliane Kranz

YouTube-Stars
Zur Rezeption eines neuen Phänomens
Alexander Rihl und Claudia Wegener
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie unter blog.fsf.de/tag/youtube.

MEDIENLEXIKON

DISKURS
„Die Aufgaben werden bleiben.“
Gespräch mit Hans Hege
Das Interview erscheint am 07. August als Podcast unter http://fsf.de/publikationen/podcasts

Germany’s Next Topmodel in der Kritik
Eine Fernsehsendung, eine Studie und die Panik der Medien
Lothar Mikos
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie unter blog.fsf.de/tag/gntm.

Am Scheideweg
Die deutsche Animationsbranche muss sich dem globalen Wettbewerb stellen
Tilmann P. Gangloff

Über das Unzeigbare
Aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme suchen neue Wege, vom Genozid zu erzählen
Sonja Hartl

LITERATUR*

RECHT

SERVICE
Qualität plötzlich gefragt
re:publica 2015 vom 5. bis 7. Mai 2015 in Berlin
Daniel Bouhs

Filmquiz
Die Auflösung gibt es hier.

 

Auf unserer Website finden Sie nach Erscheinen der tv diskurs 3/2015 die einzelnen Artikel zum Download sowie weitere Themen, da hier nur ein Auszug des Inhaltsverzeichnisses abgebildet ist. Wenn Sie Interesse an diesem Heft haben oder tv diskurs regelmäßig erhalten möchten (erscheint vierteljährlich), wenden Sie sich bitte an tvdiskurs@fsf.de.

Über tv diskurs

Die Fachzeitschrift tv diskurs – Verantwortung in audiovisuelle Medien informiert wissenschaftlich, pointiert und verständlich über aktuelle Entwicklungen im Bereich des Jugendschutzes, der Medienforschung und der Medienpädagogik. Sie erscheint viermal im Jahr und bietet ein Forum für unterschiedliche Positionen. Es werden nicht nur aktuelle Entwicklungen im Medien- und Jugendschutzbereich aufgegriffen, sondern auch grundlegende, philosophische Fragestellungen diskutiert.