#watchdog20. Influence Me If You Can! …

Social Media trifft MStV
Auch dieses Jahr haben die Medienanstalten wieder zur watchdog-Veranstaltung eingeladen. Coronakonform fand die Tagung dieses Mal online im Livestream und im TV statt. Das diesjährige Thema zeigte sich aktueller denn je – im Fokus stand der neue Medienstaatsvertrag (MStV), der am 7. November in Kraft getreten ist. Unter dem Titel Influence Me If You Can! – Social Media trifft MStV wurde diskutiert, welche Auswirkungen die novellierte Rechtsgrundlage für die Social-Media-Welt, insbesondere für die Rolle und die Verantwortung von Influencern mit sich bringt.
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True Crime: Veränderte Perspektiven

„Jede Generation bekommt ihren Ted Bundy“ – dieser Halbsatz aus Torsten Körners Beitrag in der tv diskurs geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Er meint nicht, dass es in jeder Generation einen neuen medial omnipräsenten Serienmörder gibt, sondern, dass jede Generation eine Version von Ted Bundy bekommt: Im Jahr 1980 hat Ann Rule mit ihrem Buch The Stranger Beside Me von ihrer beruflichen – nicht mörderischen – Zusammenarbeit mit Bundy erzählt. Mit diesem Buch hat sie nicht nur eine Version des Mörders präsentiert, sondern einen True-Crime-Boom ausgelöst. Sonja Hartl über die „Faszination True Crime“ und ihre medial unterschiedlichen Erzählformen sowie Erzählweisen. Weiterlesen ...

Jugendschutz. Absurder Streit statt verantwortungsvoller Zukunftsplanung

Es ist vollbracht: Am 1. Oktober 2016 ist der neue Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) in Kraft getreten. In der Öffentlichkeit steht das Thema seit einiger Zeit nicht mehr oben auf der Agenda, selbst beim Amoklauf von München im Juli 2016 blieb die Forderung nach schärferem Vorgehen gegen gewalthaltige Computerspiele sehr im Hintergrund. Welche Erklärungen gibt es für dieses zurückgehende Interesse am Jugendschutz? Ist es die Kapitulation gegenüber dem Internet, das praktisch alles, was wir im Kino, auf DVD oder im Fernsehen mit strengen Kriterien messen, mehr oder weniger offen und ungefiltert bereithält? Oder ist bei vielen Eltern der Eindruck entstanden, dass trotz zunehmender Verfügbarkeit nahezu aller Inhalte ihre Kinder immer noch recht friedlich und verträglich sind? Niemand kennt die wirklichen Gründe für das scheinbar nachlassende Interesse. Weiterlesen ...

Stufen des Anstoßes

Im Oderbruchdörfchen Altlangsow befindet sich ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Kleinod. 1832 war dort nach Plänen Karl Friedrich Schinkels ein Schul- und Bethaus errichtet worden. Im einstigen Klassenzimmer gibt es heute eine Gästewohnung und der Betsaal wurde zu einer Galerie. Die Vernissagen zu den monatlich wechselnden Ausstellungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Einmal natürlich wegen der Kunst, die ein weltläufiges Gefühl in die Provinz bringt. Zum anderen trifft man hier bei Blechkuchen und Wein immer jemanden, den man schon lange wieder einmal sprechen wollte. Der Weg in das Haus führt über zwei in vielen Jahrzehnten durch Kirchgänger, Schulkinder und Galeriebesucher ausgetretene Steinstufen. Kommt gelegentlich ein Rollstuhlfahrer zu den Veranstaltungen, finden sich schnell helfende Hände, ihn über die Schwelle zu bringen. Kürzlich war das aber anders. Weiterlesen ...

Der Erdogan-Effekt: Medienhype um eine „Schmähkritik“

Im April und Mai 2016 lösten kritische und beleidigende Verse gegen den türkischen Staatspräsidenten einen Medienhype aus und weiteten sich zu einer Staatsaffäre. Maßgeblich beteiligt an dem Ganzen ist Jan Böhmermann mit seinem "Schmähkritik"-Gedicht. Wollte er aufklären oder provozieren? Inzwischen sind die hysterischen Töne verklungen, die grundlegenden Fragen aber nicht entschieden. Claudia Mikat mit einer Einordnung der Begriffe Beleidigung, Schmähkritik, Ehrverletzung, die Grenzen des Zulässigen, zum Kunstverständnis und der Frage, was Satire ist, was sie darf und was sie nicht darf. Weiterlesen ...