Großes Serienkino

Ich saß letztes Jahr in einer Veranstaltung der Berlinale Talents, bei der es um Serienproduktionen ging. Illustre Gäste auf der Bühne und allerlei zu erfahren über das Serienmachen. Alles sehr interessant. Doch der eigentlich spektakuläre Moment kam, als ein Trailer zur zweiten und damals noch unveröffentlichten Staffel Hannibal gezeigt wurde. Auf einer riesigen Projektionsfläche. Die Reaktionen des Publikums reichten von Augen und Ohren zuhalten – die Serie ist definitiv nichts für schwache Nerven – über ein erleichtertes „Puuuuh“, nachdem es vorbei war, bis hin zu hörbarer Begeisterung, die sich bei mir und meiner Nachbarin in dem kleinen Wörtchen „Wow!“ entlud. Was sich jedoch auch einstellte, war das Gefühl, dass die Serie – repräsentiert durch ihren Trailer – genau da war, wo sie hingehörte: auf der großen Leinwand. Weiterlesen ...

Abenteuer Weihnachten

Auf den Schnee im Winter ist kein Verlass mehr, aber auf das Weihnachtsfest, das gibt es jedes Jahr aufs Neue – und immer zur gleichen Zeit. Wie schön! Zur beschaulichen Weihnachtssingerei und den unzähligen Geschenken und Süßigkeiten gesellt sich sicher bei vielen auch das alljährliche Weihnachtsfernsehen. Was wird gezeigt und wie hat die FSF in ihren Freigaben entschieden? Ein Klick auf das heutige Türchen ergibt die Antworten. Weiterlesen ...

Noch ein Bürgerkrieg, aber unplugged: Die Revolution auf RTL beginnt mit einem Blackout

Liegt eine Zukunft ohne FSF vor uns? Diese apokalyptische Vision malt eine neue Science-Fiction-Serie aus, in der die Kinder und Jugendlichen nach dem Schulunterricht nicht mehr zur Fernbedienung greifen, auch nicht ihr Notebook aufklappen oder ihr Smartphone zutexten. Genau genommen habe ich noch nicht mal einen Schulunterricht gesehen, in dieser Schönen neuen Welt, die – und das spart ja auch Geld – genauso aussieht wie ihre Vergangenheit, nur schlechter gepflegt. Die FSF hat drei Episoden der Dramaserie Revolution geprüft und für Zuschauer ab 12 Jahren, einige Folgen für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben. Weiterlesen ...

Gesucht und Verfolgt – Hetzjagd durch europäische Großstädte

In einer US-Serie sind Bilder von internationalen Handlungsorten wie Prag, Wien oder Venedig eher selten zu bewundern. Wo gesehen? In der Network-Miniserie Missing, nicht zu verwechseln mit der kanadisch-US-amerikanischen Crime-Mysteryserie Missing – Verzweifelt gesucht. 13th Street strahlt den Zehnteiler Missing an zwei Abenden am Stück aus und zwar jeweils fünf Episoden nacheinander. Meiner Meinung nach macht das bei dieser Miniserie auch Sinn, denn die Staffel erzählt eine abgeschlossene Geschichte und erinnert mich ein wenig an die Bourne-Filmreihe. Weniger wegen der Familiengeschichte, die in Missing eingeflochten wird, als vielmehr hinsichtlich der Abgründe, die sich im Leben eines Agenten oder auch Ex-Agenten plötzlich – aber meistens nicht ganz unerwartet – auftun können. Und wegen der Inszenierung der vielseitigen Verstrickungen und Täuschungsmanöver, Enttarnungen von Doppelagenten oder falschen Freunden und der internationalen Handlungsorte. Weiterlesen ...

Serien-Identitätskrise

Die Emmy-Nominierungen sind raus. Und es herrscht Kategorienchaos. Ein Problem, das der Kritiker Alan Sepinwall als Vorgang umreißt, wenn eine Serie wie Shameless von der Dramakategorie ins Komödienfach wechseln kann, nachdem sie die düsterste Staffel überhaupt abgeliefert hat. Wenn True Detective als Dramaserie angesehen wird, während American Horror Story eine Miniserie ist, obwohl beide Shows dieselbe Struktur haben. Und wenn die vierte Staffel von Treme als Miniserie gehandelt wird, weil davon nicht genug Folgen produziert wurden, um irgendwo sonst eingereicht zu werden. Weiterlesen ...